Mutmaßlicher Anschlag auf Moschee Viele Tote bei Explosion in Peschawar
Nach dem mutmaßlichen Anschlag in einer Moschee in der pakistanischen Großstadt Peschawar steigt die Zahl der Opfer weiter. Mittlerweile geht die Polizei von mindestens 47 Toten und mehr als 170 Verletzten aus.
Die Zahl der Opfer eines mutmaßlichen Anschlags auf eine Moschee in Pakistan ist weiter gestiegen, das genaue Ausmaß ist aber noch nicht klar. Mittlerweile gehen die Behörden von mindestens 47 Toten und mehr als 170 Verletzten aus. Die meisten der Opfer sind offenbar Polizisten.
Explosion in Hochsicherheitszone
Die Explosion ereignete sich während des Mittagsgebets in der Großstadt Peschawar im Nordwesten des Landes in einer Hochsicherheitszone, in der sich viele Regierungsgebäude befinden, darunter Behörden zur Terror-Bekämpfung und auch Gebäude der Polizei. Unklar ist, wie der Attentäter in das streng überwachte und eingemauerte Gebiet eindringen konnte. Der Polizei zufolge muss er mehrere bewachte Barrikaden überwunden haben.
Der Polizeichef von Peshawar, Ijaz Khan, erklärte der Nachrichtenagentur Reuters, dass mindestens 47 Menschen getötet und 176 verletzt worden seien, viele davon lebensgefährlich. Mehr als 300 Gläubige hätten zum Zeitpunkt des Anschlags in der Moschee gebetet, berichtete der Polizeibeamte Zafar Khan.
Das Dach des Gebäudes habe durch die Explosion nachgegeben. Dadurch seien mehrere Menschen verletzt worden. Rettungskräfte hätten versucht, die unter den Trümmern liegende Verschüttete zu befreien. Die Krankenhäuser riefen zu Blutspenden auf.
Taliban hatten kürzlich Waffenruhe aufgekündigt
Die Behörden gehen von einem Selbstmordanschlag aus. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, teilte der Kommandeur der pakistanischen Taliban, Sarbakaf Mohmand, bei Twitter mit, dass die Gruppe hinter dem Anschlag stecke. Ende vergangenen Jahres hatten die pakistanischen Taliban eine Waffenruhe mit der Regierung in Islamabad aufgekündigt. Seither haben sie mehrere Anschläge für sich reklamiert.
Premierminister Shehbaz Sharif verurteilte den Anschlag und wies die Behörden an, die beste medizinische Versorgung der Verletzten sicherzustellen. "Terroristen wollen Angst erzeugen, indem sie diejenigen ins Visier nehmen, die die Pflicht haben, Pakistan zu verteidigen", sagte er. Innenminister Rana Sanaullah kündigte eine Untersuchung an.
Erinnerung an Anschlag im März 2022
Im März 2022 hatte ein Selbstmordattentäter der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" einen Anschlag auf eine Moschee der schiitischen Minderheit in Peschawar verübt, bei dem 64 Menschen getötet worden waren. Es war der verheerendste Anschlag in Pakistan seit 2018.
In Pakistan ist die große Mehrheit der Bevölkerung von mehr als 230 Millionen Einwohnern muslimischen Glaubens. In der Großstadt Peschawar leben etwa zwei Millionen Menschen.