Blinken-Besuch in Südkorea Nordkorea feuert erneut Raketen ab
US-Außenminister Blinken ist derzeit in Südkorea, um dort am dritten "Gipfel für Demokratie" teilzunehmen. Während dieses Besuchs hat Nordkorea offenbar erneut Raketen getestet - ein erneuter Verstoß gegen UN-Resolutionen.
Nordkorea hat seine Waffentests offenbar fortgesetzt. Der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte erklärte, Nordkorea habe offenbar "mehrere ballistische Kurzstreckenraketen" abgefeuert. Sie seien etwa 300 Kilometer weit geflogen und dann zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan ins Meer gestürzt. Es war der zweite Raketentest Nordkoreas in diesem Jahr.
Südkorea stehe in engem Austausch mit den USA und Japan und bleibe in höchster Alarmbereitschaft, erklärte der Generalstab. Japanische Medien berichteten, Nordkorea habe drei Raketen abgefeuert. Japans Ministerpräsident Fumio Kishida verurteite die "wiederholten und sehr häufigen" Waffentests Nordkoreas.
Blinken zu "Gipfel der Demokratie" in Seoul
Auch das US-Außenministerium verurteilte den Abschuss der Raketen und bekräftigte die "eisernen" Sicherheitszusagen an Südkorea. Zum Zeitpunkt der Raketentests befand sich US-Außenminister Antony Blinken in Südkorea.
Er war gestern in die südkoreanische Hauptstadt Seoul gereist, um dort am dritten "Gipfel für Demokratie" teilzunehmen, der auf eine Initiative von US-Präsident Joe Biden zurückgeht. Am Rande der Gespräche will Blinken auch seinen südkoreanischen Amtskollegen Cho Tae Yul treffen - auch um mit ihm über die Lage auf der koreanischen Halbinsel zu sprechen.
Am Donnerstag hatten die USA und Südkorea ihr gemeinsames Militärmanöver "Freedom Shield" beendet, das unter anderem Übungen zum Abfangen von Raketen und zu Luftangriffen beinhaltete. Die elftägigen Übungen sollten den Angaben Südkoreas zufolge auch der Abschreckung nuklearer Bedrohungen durch Nordkorea dienen.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkorea hat seine Rhetorik gegen die USA und Südkorea, die von Nordkorea als Feindstaaten betrachtet werden, verschärft. Kim will die Waffenentwicklung ausweiten, darunter auch jene von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf haben Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit verstärkt.
Der UN-Sicherheitsrat hat zahlreiche Resolutionen verabschiedet, in denen Nordkorea aufgefordert wird, seine Atom- und Raketenprogramme zu stoppen. 2006 hatte Nordkorea erstmals einen Atomtest vorgenommen. Die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan sehen sich durch das Atomwaffen- und Raketenprogramm des Landes direkt bedroht.