Attentat mit drei Toten Hamas reklamiert Anschlag in Jerusalem für sich
Die Hamas hat den Anschlag an einer Jerusalemer Bushaltestelle für sich reklamiert und zu einer "Eskalation des Widerstands" aufgerufen. Welche Auswirkungen der Terrorakt auf die Verlängerung der Feuerpause in Gaza hat, ist unklar.
Nachdem am Morgen zwei bewaffnete Attentäter an einer Bushaltestelle in Jerusalem drei Menschen erschossen und sechs weitere verletzt haben, hat die militant-islamistische Hamas den Anschlag für sich reklamiert. Der Angriff zweier Brüder, die getötet wurden, sei "eine natürliche Antwort auf die beispiellosen Verbrechen der Besatzer im Gazastreifen und gegen Kinder in Dschenin", erklärte die Hamas. In der Erklärung rief die Terrororganisation zur "Eskalation des Widerstands" auf.
Die zwei Palästinenser waren am Morgen mit einem Auto zur Bushaltestelle gefahren und hatten das Feuer auf wartende Menschen eröffnet. Nach Polizeiangaben hatten sie ein Sturmgewehr und eine Pistole bei sich gehabt. Sie wurden von Soldaten und einem bewaffneten Zivilisten erschossen. Laut Medien stammen die Attentäter aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems.
Ägypten und Katar bemühen sich weiter um Verlängerung
Israels Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir wertete den Anschlag bei einem Besuch am Tatort als Beleg, dass sein Land keine Schwäche zeigen dürfe. Mit der radikal-islamischen Hamas dürfe man "nur durch Zielfernrohre, nur durch Krieg" sprechen. Der Minister, der als rechter Hardliner gilt, kündigte an, dass die Regierung Vorschriften zur Erteilung von Waffenscheinen an Privatpersonen weiter lockern wolle.
Erst am Morgen hatte die Hamas verkündet, mit Israel eine Verlängerung der Feuerpause in Gaza vereinbart zu haben. Israel bestätigte die Einigung. Während die israelische Armee jedoch keine Angaben über die Dauer machte, erklärte die Hamas, es gebe eine Vereinbarung, "die Waffenruhe um einen siebten Tag zu verlängern". Katar als Vermittlerland bestätigte die Verlängerung der Waffenruhe bis Freitag.
Israel habe nach Angaben des Büros von Premierminister Benjamin Netanyahu bereits eine Liste mit den Namen weiterer freizulassender Geiseln erhalten. Ob Israel angesichts des Anschlags in Jerusalem und der Erklärung der Hamas an der Vereinbarung festhält, ist unklar.
Gleichzeitig bemühen sich Vermittler aus Ägypten und Katar nach ägyptischen Angaben um eine weitere Verlängerung der Feuerpause. Der ägyptische Staatsinformationsdienst (SIS) teilte mit, "dass es laufende ägyptisch-katarische Kontakte gibt, um die Waffenpause um weitere zwei Tage zu verlängern". Damit könnten mehr Gefangene und Geiseln freikommen und mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen.
Angriff im Westjordanland
Wenige Stunden nach dem Attentat in Jerusalem hat es auch im besetzten Westjordanland einen Vorfall gegeben. Bei einem Angriff auf einen Checkpoint mit einem Auto sind zwei Soldaten leicht verletzt worden. Der Angreifer sei mit Schüssen "neutralisiert" worden, die Soldaten suchten im Umkreis nach weiteren Verdächtigen, erklärte die israelische Armee.