Nach Angaben Mohammadis Familie Nobelpreisträgerin beendet Hungerstreik
Wegen ihres Kampfes für Frauenrechte ist Narges Mohammadi im Iran seit 2021 inhaftiert. Am Montag weigerte sie sich für einen Krankentransport ein Kopftuch zu tragen - und ging in den Hungerstreik. Den konnte sie laut ihrer Familie nun beenden.
Die inhaftierte iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi hat durch einen zweitägigen Hungerstreik durchgesetzt, ohne das obligatorische Kopftuch in ein Krankenhaus gebracht zu werden. "Ich werde weiterhin kein Kopftuch tragen, bis der Kopftuchzwang abgeschafft wird", sagte sie in einer Nachricht, die ihre Familie der Nachrichtenagentur AFP übermittelte.
Die 51-Jährige war am Montag in einen Hungerstreik getreten, weil sie sich weigerte, für den Transfer ins Krankenhaus den Kopf zu bedecken sowie aus Protest für eine bessere medizinische Versorgung im Gefängnis. Zwei Tage später wurde sie nach eigenen Angaben ohne Kopftuch ins Krankenhaus gebracht und brach ihren Hungerstreik daraufhin ab. Sie musste dringend wegen Herzproblemen behandelt werden. Der Transport vom Gefängnis ins Krankenhaus war ihr zunächst untersagt worden, weil sie das Kopftuch nicht anlegen wollte.
Frauenrechtlerin bereits wiederholt inhaftiert
Mohammadi spielt eine zentrale Rolle im Kampf für Frauenrechte und Meinungsfreiheit in ihrem Land. Sie setzt sich gegen den Kopftuchzwang sowie gegen die Todesstrafe im Iran ein. Deswegen wurde sie seit 1998 wiederholt inhaftiert und auch ausgepeitscht.
Seit November 2021 sitzt sie wegen "Propaganda gegen den Staat" im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis in Haft. Für ihren Einsatz wird Mohammadi im Dezember mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Sie erhält den Preis laut dem Nobelkomitee "für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle".