Überschwemmungen und Erdrutsche Tote nach Unwettern im Jemen
Im Jemen herrscht bereits eine schwere humanitäre Krise - nun kommen heftige Unwetter hinzu. Nach tagelangen Regenfällen kam es zu Überschwemmungen und Erdrutschen, mindestens 33 Menschen starben.
Nach schweren Regenfällen und Erdrutschen sind im Jemen mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen. Das sagte ein Vertreter der Provinz Al-Mahuit laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Saba, die von der Huthi-Miliz kontrolliert wird. 28 Häuser seien zerstört und bisher 33 Leichen geborgen worden. Mehrere Menschen würden noch vermisst.
Rettungskräfte versuchen demnach, die noch Vermissten zu finden und die wegen Wassermassen gesperrten Straßen wieder für den Verkehr freizugeben. Die Betroffenen sollen in Notunterkünften unterkommen und Lebensmittel erhalten.
Zuvor hatten Anwohner der Nachrichtenagentur dpa berichtet, dass mehrere Dämme gebrochen seien. Später hieß es, es handle sich eher um kleinere Wassersperren und keine großen Staudämme. In der Erklärung des Provinzvertreters war nur von Erdrutschen die Rede. Anwohner sagten, die Wassermassen hätten Straßen unbefahrbar gemacht und Autos weggeschwemmt.
Warnung vor weiteren Regenfällen
Die WHO warnte, dass in den kommenden Monaten weitere starke Regenfälle erwartet werden. Demnach wurden in der zentralen Provinz Marib etwa 8.400 Familien vom Hochwasser vertrieben.
In dem verarmten Land kommt es seit Wochen zu schweren Regenfällen, von denen dem Jemenitischen Roten Halbmond zufolge in mehreren Provinzen mehr als 340.000 Menschen betroffen sind. Die Regenzeit beginnt Ende März und die Regenfälle intensivieren sich von Juli bis Mitte August. Die Weltgesundheitsorganisation erklärte diese Woche, dass die Jemeniten "unverhältnismäßig stark unter dem Klimawandel leiden, aufgrund ihrer bereits geschwächten Kapazitäten, begrenzten Ressourcen und fragilen Infrastruktur".
Al-Mahuit wird wie die östlich gelegene Hauptstadt Sanaa von der Huthi-Miliz kontrolliert. Diese hatte weite Teile des Nordjemens vor zehn Jahren überrannt. Die Unwetter haben die Versorgungslage in dem Land, das ohnehin in einer schweren humanitären Krise steckt, noch verschärft. Nach UN-Angaben von vor zwei Wochen kamen mindestens 60 Menschen bei Überschwemmungen ums Leben.