Extreme Temperaturen Dutzende Tote bei Hitzewelle in Neu-Delhi
Indiens Hauptstadt Neu-Delhi erlebt derzeit einen verlängerten Sommer mit extremer Hitze. Darunter leiden vor allem ärmere Menschen. Medienberichten zufolge kam es bereits zu Dutzenden Todesopfern.
Indien verzeichnet in diesem Sommer Rekordtemperaturen. Ende Mai wurde im Raum Neu-Delhi mit 52,3 Grad ein neuer Höchstwert für das Land gemessen. Von März bis zum 18. Juni wurden mehr als 40.000 Verdachtsfälle auf einen Hitzschlag und mindestens 110 Todesfälle gezählt.
Allein in den vergangenen Tagen seien laut der Zeitung "Times of India" mindestens 52 Leichen in Krankenhäuser in Neu-Delhi gebracht worden. Die meisten von ihnen seien arme Menschen, die im Freien lebten und arbeiteten. Nach Regierungsangaben, die von der Non-Profit-Organisation "Centre for Holistic Development" bekannt gegeben wurden, starben zwischen dem 11. und 19. Juni 192 Obdachlose.
Obdachlose schlafen an einem heißen Tag in Neu-Delhi im Schatten einer Überführung.
Wasserknappheit und hoher Strombedarf
Die indische Hauptstadt erlebte am Mittwoch mit 32,5 Grad die wärmste Nacht seit über 50 Jahren. "Ein verlängerter Sommer sollte als Naturkatastrophe eingestuft werden", hieß es in einem Leitartikel der Zeitung "The Hindu", in dem auch auf eine Wasserknappheit und einen rekordverdächtigen Strombedarf hingewiesen wurde.
Nach Regenfällen fielen die Temperaturen in Neu-Delhi heute um fast 6 Grad auf 37 Grad. Milliarden Menschen in Asien leiden in diesem Sommer unter extremer Hitze. Wissenschaftlern zufolge wird dieser Trend durch den vom Menschen verursachten Klimawandel verschärft.