Überschwemmungen am Flughafen Land unter nach Unwettern in Dubai
Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen ist in der Region Dubai so viel Regen in so kurzer Zeit gefallen: Heftige Niederschläge haben in der Stadt zu Chaos auf Straßen und am Flughafen geführt.
Binnen 24 Stunden ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten die durchschnittliche Niederschlagsmenge eines ganzen Jahres heruntergekommen. Durch die heftigen Unwetter wurden zahlreiche Straßenzüge in der Metropole Dubai unter Wasser gesetzt, am Flughafen der Stadt herrschten chaotische Szenen.
Auf Bildern in sozialen Medien war zu sehen, wie Flugzeuge rund um das Terminal durch knöcheltiefes Wasser rollten. Bei der Fluggesellschaft Emirates waren zeitweise keine Check-ins möglich, weil Personal und Passagiere angesichts überfluteter Zufahrtsstraßen und eingestellter U-Bahn-Linien Schwierigkeiten hatten, den Flughafen zu erreichen.
Ein Ehepaar nannte die Situation am Flughafen ein "absolutes Gemetzel". "Man kann kein Taxi bekommen. Die Leute schlafen in der Metrostation. Es gibt Leute, die im Flughafen schlafen", sagte der Mann der Nachrichtenagentur AP.
Der Flughafen erklärte, die Behinderungen würden noch einige Zeit dauern und bat um Geduld: "Wir bemühen uns darum, den Betrieb unter sehr schwierigen Bedingungen so schnell wie möglich wiederherzustellen."
Mehr als 140 Liter Regen pro Quadratmeter
Dubai registrierte allein am Dienstag 142 Liter Regen pro Quadratmeter, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Andere Quellen sprechen von bis zu 254 Litern pro Quadratmeter. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Jahr liegt im Emirat bei 95 bis 140 Litern pro Quadratmeter. Bei den jüngsten Unwettern kamen noch Hagel und Sturm dazu.
In Ras al-Chaimah, dem nördlichsten der sieben Emirate, kam ein 70-Jähriger nach Polizeiangaben ums Leben, als sein Auto von den Wassermassen mitgerissen wurde.
In den Staatsmedien war von der größten Niederschlagsmenge seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949 die Rede, also weit vor der Gründung der Emirate im Jahr 1971.
In der Hauptstadt Abu Dhabi gab es für Schulen, Regierungseinrichtungen und Unternehmen die Aufforderung, so weit möglich von zu Hause aus zu lernen und zu arbeiten.
In Dubai blieben diejenigen, die sich auf die Straßen wagten, mit ihren Fahrzeugen in Überschwemmungen stecken. Einige mussten in ihren Autos übernachten. Die Behörden schickten Tanklastwagen auf die Straßen und Autobahnen, um das Wasser abzupumpen. In einige Häuser drang Wasser ein.
18 Tote im Oman
Regen ist in den trockenen Emiraten selten, kommt aber in den kühleren Wintermonaten regelmäßig vor. Weil es so selten regnet, haben viele Straßen und andere Gebiete keine Entwässerung. Wenn es dann doch stärker regnet, kommt es Überschwemmungen.
Regen gab es auch in Katar, Bahrain und Saudi-Arabien. Im Sultanat Oman starben bei heftigen Regenfällen 18 Menschen, darunter zehn Schulkinder, wie die dortigen Behörden mitteilten.