Britischer Auslandsgeheimdienst China will mutmaßlichen MI6-Spion enttarnt haben
China hat nach eigenen Angaben einen ausländischen Spion enttarnt. Der Mann soll für den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 gearbeitet haben. Er wurde vom chinesischen Ministerium für Staatssicherheit festgenommen.
Das chinesische Ministerium für Staatssicherheit hat laut einer Mitteilung eine Person festgenommen, die für den britischen
Auslandsgeheimdienst MI6 gearbeitet haben soll. Ein ausländischer Staatsbürger mit dem Nachnamen Huang soll den Angaben zufolge mehrfach nach China eingereist sein, um Informationen zu sammeln.
Der Mann sei auch vom britischen Geheimdienst für die Spionagetätigkeit geschult worden, heißt es in der Mitteilung. Er habe eine Beratungsfirma im Ausland geleitet und sei 2015 vom Geheimdienst MI6 angeworben worden. Aus welchem Land der mutmaßliche Spion stammen soll, ist unklar. Er sei aber kein chinesischer Staatsbürger. Weitere Details wurden nicht genannt.
Gegenseitige Spionagevorwürfe
China und Großbritannien werfen sich seit längerem gegenseitige Spionageaktivitäten vor. Auch andere Staaten gehen davon aus, dass China großflächig im Ausland spioniert. Der Bundesverfassungsschutz beispielsweise warnt vor chinesischen Spionageversuchen in Deutschland.
In China selbst sind die Behörden in den vergangenen Jahren immer härter gegen angebliche Bedrohungen der nationalen Sicherheit vorgegangen. So wurden immer wieder mutmaßliche Spione enttarnt. In einer großangelegten Aktion sind die Behörden im vergangenen Jahr gegen ausländische Beratungsfirmen vorgegangen. Bürger werden in Kampagnen vor ausländischen Spionen gewarnt.
Hartes Vorgehen Chinas
Die kommunistische Regierung hat im August außerdem ein verschärftes und weit auslegbares Anti-Spionage-Gesetz in Kraft gesetzt. Damit haben die Behörden zusätzliche Möglichkeiten, um gegen Firmen oder Personen vorzugehen, die mit chinaspezifischen Informationen oder Daten arbeiten. Strafbar sind nun nicht mehr nur Handlungen, die sich konkret gegen die nationale Sicherheit der Volksrepublik richten, sondern potenziell auch alles, was sich gegen "nationale Interessen" Chinas richtet.