60.000 Corona-Tote WHO fordert mehr Informationen von China
60.000 Menschen sollen laut chinesischen Behörden seit den Lockerungen an oder mit Corona gestorben sein. Die Weltgesundheitsorganisation fordert von Peking weitere Informationen zur Infektionslage.
Nach der Veröffentlichung von Corona-Todeszahlen durch die chinesischen Behörden fordert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun detailliertere Informationen zur Lage im Land.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus habe mit dem dem Direktor der Nationalen Gesundheitskommission, Ma Xiaowei, telefoniert. Er begrüße den Austausch und die Veröffentlichung der Informationen zu Kranken- und Todeszahlen. Sie gestatteten ein besseres Verständnis der epidemiologischen Situation, hieß es in einer Erklärung der WHO. Tedros habe gefordert, dass "diese Art von detaillierter Information weiter mit uns und der Öffentlichkeit geteilt wird", erklärte die WHO und versprach Unterstützung dabei.
Erstmals Nennung von Kranken- und Todeszahlen
China hatte mitgeteilt, dass innerhalb eines Monats fast 60.000 Menschen an oder mit Corona gestorben seien. Es war das erste Mal seit der abrupten Abkehr von der Null-Covid-Politik im vergangenen Monat, dass die chinesische Staats- und Parteiführung eine größere Zahl von Todesopfern bekannt gegeben hat. Zuvor war international kritisiert worden, dass die chinesische Regierung nicht ausreichend Daten über den Verlauf der Pandemie veröffentliche.
Experten rechnen mit höheren Zahlen
Der britische Datenverarbeiter Airfinity geht davon aus, dass sich jeden Tag rund 3,7 Millionen Menschen in China neu mit dem Virus infizieren - und täglich rund 21.000 Menschen daran sterben. Nach diesen Schätzungen soll es seit Anfang Dezember schon knapp 350.000 Tote gegeben haben. Bis Ende April könnte die Zahl der Corona-Toten der Hochrechnung zufolge auf 1,7 Millionen anwachsen. Zunächst würde die Welle nun aber abflachen. Bis Anfang März soll dann ein weiterer rasanter Anstieg folgen.
In China sind Millionen von Menschen über 60 Jahren nicht gegen das Coronavirus geimpft. In den vergangenen Wochen waren die Corona-Infektionszahlen in China explosionsartig angestiegen. Krankenhäuser und Krematorien sind überlastet. Die Staats- und Parteiführung versucht, die Folgen des Ausbruchs herunterzuspielen.