Corona-Welle in China Peking kontert Kritik der WHO
China liefere keine verlässlichen Corona-Zahlen, kritisiert die WHO und fordert Transparenz. Peking weist den Vorwurf zurück. Die Volksrepublik habe stets alle relevanten Informationen übermittelt.
China habe stets eine offene und transparente Haltung gezeigt, so das chinesische Außenministerium. Die aktuelle Pandemiesituation in China sei beherrschbar. Hinsichtlich der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte Außenamtssprecherin Mao Ning, die Volksrepublik hoffe, dass die WHO eine objektive und gerechte Haltung beibehalten wird.
Peking werde den Austausch mit der WHO weiter fortsetzen. "Wir hoffen auch, dass die WHO eine wissenschaftliche, objektive und gerechte Position beibehalten wird und sich bemüht, eine aktive Rolle bei der globalen Reaktion auf die Herausforderungen der Pandemie einzunehmen", so die Sprecherin.
WHO: Todesfälle in Daten unterrepräsentiert
Die WHO hatte China zuvor kritisiert, keine verlässlichen Zahlen zu liefern - insbesondere zu den Todesfällen im Zusammenhang mit Corona. Diese seien in den chinesischen Daten unterrepräsentiert, sagte WHO-Notfallexperte Michael Ryan.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters hat die WHO inzwischen neue Daten aus China erhalten. Diese würden einen drastischen Anstieg bei Klinikpatienten zeigen. Demnach sei die Zahl der Krankenhauseinweisungen in der Woche bis zum 1. Januar um fast 50 Prozent gestiegen. Mehr als 20.000 neue Patienten seien in diesem Zeitraum in den Kliniken aufgenommen worden, 648 seien binnen einer Woche verstorben.
Peking: Todesfälle täglich im einstelligen Bereich
Die Zahlen, von denen Reuters berichtet, dass sie an die WHO gemeldet worden seien, spiegeln sich so nicht in den chinesischen Staatsmedien wider. Offiziell meldet die Volksrepublik täglich Corona-Todesfälle im einstelligen Bereich.
China hatte am 7. Dezember abrupt die strikten Maßnahmen der Null-Covid-Politik abgeschafft und damit auch größtenteils die Corona-Tests. Experten schätzen, dass sich in den vergangenen vier Wochen bereits Hunderte Millionen Menschen in China mit Corona infiziert haben könnten.