BRICS-Gipfel in Peking Putin ruft Partner zur Zusammenarbeit auf
Brasilien, Indien, China und Südafrika halten nichts von den Sanktionen gegen ihren BRICS-Partner Russland. Und so wurde der Gipfel der Fünf für heftige Kritik am Westen genutzt - besonders von Putin und Xi.
Die fünf BRICS-Staaten sollten "Verantwortung übernehmen" und sich für "Gleichheit und Gerechtigkeit" in der Welt einsetzen, sagte Staats- und Parteichef Xi Jinping. Einseitigen Sanktionen müsse man sich entgegenstellen.
Unter Verweis auf die westlichen Sanktionen rief Russlands Präsident Wladimir Putin die BRICS-Staaten zu engerer Zusammenarbeit auf. Er warf dem Westen Egoismus vor und beschuldigte westliche Staaten, globale Wirtschaftskrisen zu schüren.
Warnung vor militärischen Allianzen
Chinas Staatschef hatte bereits gestern indirekt scharfe Kritik an der NATO und den G7-Staaten geübt: Der Krieg in der Ukraine sei ein "Weckruf" sagte Xi bei einem Forum im Vorfeld des Gipfels. Er warnte davor, militärische Allianzen auszuweiten und - so wörtlich - "die eigene Sicherheit auf Kosten der Sicherheit anderer Staaten" anzustreben. Die von den USA und der EU verhängten Sanktionen gegen Russland bezeichnete er als "Bumerang" und als "zweischneidiges Schwert".
Ablehnung der westlichen Sanktionen
Auch die anderen BRICS-Staaten lehnen die Sanktionen gegen Moskau ab. China, Russland, Brasilien, Südafrika und Indien repräsentieren mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung und fast ein Viertel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts.
Chinas Staatsmedien versuchen seit Tagen, das Bild einer geschlossenen Staatengruppe zu vermitteln, die sich als Alternative zum "Westen" präsentiert. Der politische Einfluss des BRICS-Verbundes ist jedoch eher gering. Seit Beginn des Ukraine-Krieges kaufen Indien und China allerdings deutlich mehr Rohöl von Russland - und profitieren dabei von den wegen der Sanktionen gesunkenen Preise.