Pakistan Ex-Premier Khan zu zehn Jahren Haft verurteilt
Der frühere Premierminister Pakistans, Imran Khan, ist zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Die Justiz wirft ihm die Weitergabe geheimer Dokumente vor. Das Urteil schwächt die Opposition vor der Parlamentswahl.
In Pakistan hat ein Gericht den ehemaligen Premierminister Imran Khan zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das bestätigte ein Sprecher von Khans Partei Tehreek-e-Insaf (PTI). Die Justiz wirft dem Politiker die Weitergabe vertraulicher diplomatischer Informationen vor.
Auch sein Parteikollege, der ehemalige Außenminister Shah Mahmood Qureshi, muss aufgrund dieses Falls nun eine zehnjährige Haftstrafe verbüßen. Der Prozess fand in einem Gefängnis statt, in dem Khan derzeit inhaftiert ist. Die PTI will beim Obersten Gericht Berufung einlegen.
Opposition vor Parlamentswahl geschwächt
Anfang August war der 71-jährige Ex-Premier und frühere Cricket-Star wegen eines anderen Falls inhaftiert und verurteilt worden. Anschließend ordnete eine höhere Instanz seine Freilassung an - wegen der Ermittlungen im aktuellen Fall und schwerer wiegenden Vorwürfen musste er im Gefängnis bleiben.
In Pakistan wird am 8. Februar ein neues Parlament gewählt. Die Opposition ist aufgrund der Inhaftierung Khans massiv geschwächt. Der ehemalige Premierminister sowie die meisten Kandidaten seiner Partei wurden von der Wahl ausgeschlossen.
Immer wieder werden Premierminister in dem südasiatischen Land mit mehr als 240 Millionen Einwohnern vorzeitig abgesetzt - so wie Khan im April 2022. Als entscheidend für Fall und Aufstieg von Politikern in dem atomar bewaffneten Staat gilt das mächtige Militär, das seit der Staatsgründung 1947 die Hälfte der Zeit selbst regierte.