Vorwahl in South Carolina Haley will auch bei Niederlage im Rennen bleiben
Beim Wettstreit um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner zeigt sich Trumps Konkurrentin Haley kämpferisch. Sie will ihre Kampagne weiterführen - auch wenn sie die nächsten Vorwahlen verlieren sollte.
Nikki Haley hat angekündigt, auch bei einer Niederlage bei den Vorwahlen im US-Bundesstaat South Carolina im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner zu bleiben. Sie sagte in der NBC-Sendung "Meet the Press", sie müsse nicht unbedingt ihren Heimatstaat gewinnen, um weiterzumachen.
"Ich muss zeigen, dass ich eine Dynamik aufbaue. Ich muss zeigen, dass ich in South Carolina stärker bin als in New Hampshire", sagte die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen. "Muss es ein Sieg sein? Ich glaube nicht, dass es unbedingt ein Sieg sein muss. Aber es muss auf jeden Fall besser sein als das, was ich in New Hampshire erreicht habe, und es muss auf jeden Fall knapp sein."
Umfragen sehen Trump vorn
Große Chancen werden Haley bei der Abstimmung am 24. Februar allerdings nicht eingeräumt. In Umfragen liegt Donald Trump weit vor der ehemaligen Gouverneurin South Carolinas. Republikanische Schwergewichte haben sich hinter Trump gestellt, der seit langem als Spitzenkandidat für die Nominierung gilt. Ein am Donnerstag vor dem Republikanischen Nationalkomitee (RNC) eingebrachter Antrag, Trump vorzeitig zum Präsidentschaftskandidaten der Partei zu erklären, wurde allerdings nur wenige Stunden später nach Einwänden von Trump selbst zurückgezogen.
Die Frage, ob das RNC in dieser Frage ein ehrlicher Vermittler gewesen sei, verneinte Haley. "Eindeutig nicht", sagte die 52-Jährige dem Sender NBC. Es hätten bisher nur zwei Staaten abgestimmt. "Dies ist eine Demokratie. Das amerikanische Volk will mitbestimmen, wer sein Kandidat sein soll."
Angespannte Stimmung zwischen Trump und Haley
Der Ton zwischen Trump und Haley hatte sich zuletzt verschärft. In Anspielung auf die zahlreichen Anklagepunkte gegen Trump sagte Haley, "ob verdient oder nicht, das Chaos folgt ihm. Wir überleben vier weitere Jahre Chaos nicht" und präsentierte sich als "Führungskraft einer neuen Generation". In einem Fernsehinterview zweifelte sie Trumps geistige Verfassung an und bescheinigte dem 77-Jährigen "Verfall".
Trump selbst beschimpft sie seit Monaten als "Spatzenhirn". Er betrachtet es offenbar als Majestätsbeleidigung, dass sie ihr Versprechen zurückgenommen hat, 2024 nicht gegen ihn anzutreten. Nach seinem Sieg in New Hampshire feuerte er eine Schimpftirade gegen Haley ab, weil sie sich nicht geschlagen gab. "Ich zahle es ihr heim", drohte er.