Der durch die Explosion zerstörte Cybertruck vor dem Trump Hotel in Las Vegas (Archivbild 02. Januar 2024)

Explosion in Las Vegas Ermittler gehen von Suizid aus

Stand: 04.01.2025 10:41 Uhr

Der Mann, der sich in einem Tesla-Cybertruck in Las Vegas in die Luft sprengte, tat dies offenbar nicht aus politischen Motiven. Abschiedsbriefe des Soldaten lassen laut FBI auf Selbsttötung schließen.

Ermittler haben den für die Explosion eines Tesla-Cybertrucks vor dem Trump-Hotel in Las Vegas verantwortlichen US-Soldaten identifiziert und behandeln seine Tat als Suizid. Obwohl der Vorfall mehr Aufsehen errege als sonst, "scheint es sich letztlich um einen tragischen Suizid eines hochdekorierten Kriegsveteranen zu handeln, der mit einer posttraumatischen Belastungsstörung und anderen Problemen zu kämpfen hatte", sagte FBI-Ermittler Spencer Evans.

Die Ermittler betonten erneut, dass es weiterhin keine Hinweise auf eine Verbindung zu dem Attentäter gebe, der nur wenige Stunden vor der Explosion des Teslas in New Orleans mit einem Fahrzeug in eine Menschenmenge gerast war und 14 Personen getötet hatte. Die Ermittler sehen auch keine Verbindung zu einer Terrororganisation.

Polizei veröffentlicht Abschiedsbriefe

Es gebe viel Material, das noch zu untersuchen sei, um die Explosion vollständig aufzuklären, sagten die Ermittler. Der Mann habe keine kriminelle Vorgeschichte gehabt und sei den Strafverfolgungsbehörden nicht bekannt gewesen. Bei der Pressekonferenz veröffentlichten die Ermittler Auszüge aus zwei Briefen des Mannes, ohne diese weiter zu kommentieren oder zu erklären.

In einem der Briefe heißt es: "Das war kein Terrorangriff, das war ein Weckruf. Die Amerikaner schenken nur Spektakeln und Gewalt ihre Aufmerksamkeit." Sheriff Kevin McMahill sagte, wenn man lese, was der Mann geschrieben habe, werde deutlich, dass er versuchte, die Aufmerksamkeit der Amerikaner zu bekommen, weil er "mit einer Reihe verschiedener Dinge unzufrieden war".

Offen ist weiterhin die Frage, warum der Mann seinen Wagen ausgerechnet vor dem Trump-Hotel in Las Vegas explodieren ließ. Die Ermittler stellten aber klar, er habe keinen Hass gegen den designierten US-Präsidenten Donald Trump gehegt. Näher wollte sich McMahill nicht zur politischen Einstellung des Mannes äußern. Ein naher Verwandter des Mannes sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der Mann sei ein überzeugter Soldat und ein Trump-Anhänger gewesen.

Dekorierter Elitesoldat

Durch die Explosion waren sieben Menschen leicht verletzt worden, das Hotel wurde kaum beschädigt. Die Ermittler identifizierten den bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Tesla-Fahrer anhand einer Tätowierung und durch eine DNA-Analyse. Nach Angaben der Gerichtsmediziner war die Todesursache ein selbst zugefügter Schuss in den Kopf.

Das Pentagon wollte nicht bestätigen, dass der Tote an psychischen Problemen litt, sagten jedoch, sie hätten seine Krankenakten der Polizei übergeben. Der Soldat diente bei den Green Berets, die unter anderem Terroristen im Ausland bekämpfen. Nach Angaben der Armee hatte er seit 2006 gedient und mit Einsätzen im Ausland Karriere gemacht.

Er war zweimal in Afghanistan stationiert. Für seinen Einsatz wurde er mit fünf Bronze-Star-Medaillen ausgezeichnet. Nach Angaben eines US-Beamten befand er sich zum Zeitpunkt seines Todes im genehmigten Urlaub.

Hilfe bei Suizid-Gedanken
Sollten Sie selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Bei der anonymen Telefonseelsorge finden Sie rund um die Uhr Ansprechpartner.

Telefonnummern der Telefonseelsorge: 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 www.telefonseelsorge.de

Telefonberatung für Kinder und Jugendliche: 116 111 - www.nummergegenkummer.de

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 04. Januar 2025 um 11:01 Uhr.