Steinmeier in Kanada "Müssen verhindern, verwundbar zu sein"
Ein Besuch in Kanada ist für Bundespräsident Steinmeier eine Begegnung mit einem immer wichtiger werdenden Verbündeten - sowohl mit Blick auf gemeinsame Werte als auch auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Besuch in Kanada zur gemeinsamen Verteidigung der von innen und außen angegriffenen liberalen Demokratien aufgerufen. "Wir müssen verhindern, politisch und wirtschaftlich verwundbar zu sein", sagte er, auch unsere Demokratie sei kritische Infrastruktur, die es zu schützen und bewahren gelte.
Neben Russland nannte Steinmeier auch China als internationale Herausforderung, dessen wirtschaftlicher und politischer Machtanspruch würde die internationalen Beziehungen auf lange Sicht prägen. Nach Ansicht Steinmeiers spielt Kanada als pazifische Nation eine wichtige Rolle dabei, dem wachsenden Einfluss Chinas im Indopazifik entgegenzutreten.
Steinmeier trifft den kanadischen Premierminister Trudeau in Ottawa.
Trudeau würdigt Deutschlands internationales Engagement
Premierminister Justin Trudeau betonte beim gemeinsamen Treffen, dass Deutschland und Kanada bei der Unterstützung der Ukraine Seite an Seite arbeiteten. Auch würdigte er das deutsche Engagement im Rahmen der G7.
Der Bundespräsident unterstrich das gemeinsame Ziel mit Kanada, sich weiter mit den Staaten der Region zu vernetzen und die Abhängigkeit von China abzubauen. Kanada und Deutschland seien enger verbunden denn je, so der Bundespräsident. Für Deutschland ist Kanada als rohstoffreiches Land besonders interessant. Der Handel wird inzwischen dadurch erleichtert, dass der Deutsche Bundestag das umstrittene Ceta-Abkommen ratifiziert hat. Es sieht den Wegfall fast aller Zölle vor und soll die Geschäfte zwischen Unternehmen in der EU und in Kanada erleichtern.
Nächster Stopp: Brennstoffzellen
Begleitet von einer Wirtschaftsdelegation und Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger reist Steinmeier weiter nach Vancouver. Dort will er sich unter anderem das Werk eines deutschen Herstellers von Brennstoffzellen anschauen und an einem Runden Tisch der deutschen und kanadischen Wirtschaft teilnehmen. An der Universität von British Columbia will er sich über Forschungsprojekte zu smarten Energiesystemen informieren.