US-Präsidentschaftskandidatur Pence startet Wahlkampf mit Attacken gegen Trump
Der frühere US-Vizepräsident Pence hat sich nun offiziell als Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner vorgestellt. Gleich zum Auftakt seines Wahlkampfes attackierte er seinen ehemaligen Chef Trump.
Mike Pence hat seinen Geburtstag für die offizielle Verkündung seiner Kandidatur für die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner gewählt: "Heute verkünde ich - vor Gott und meiner Familie, dass ich als Kandidat für das US-Präsidentenamt antrete."
Der ehemalige Vize-Präsident Pence tritt nun in den Vorwahlen der Republikaner unter anderem gegen seinen ehemaligen Chef Donald Trump an, beide ringen um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei. Das ist ungewöhnlich, aber nun Realität in den USA.
Pence: Zwischen Verfassung und Trump entscheiden
"Wenn ich Präsident bin, haben die amerikanischen Familien einen Champion im Weißen Haus", erklärte Pence vor Anhängern in Iowa. Anders als in seinem Bewerbungsvideo, in dem der konservative und zutiefst religiöse Pence Trump nicht erwähnt, attackierte er ihn in seiner Bewerbungsrede in Iowa.
Trump habe am Tag der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 von ihm verlangt, sich zwischen Trump und der Verfassung zu entscheiden. Er habe sich für die Verfassung entschieden und werde das immer tun, so Pence. Niemand, der sich über die Verfassung der USA stelle, dürfe Präsident der USA werden. Und auch niemand, der das von anderen verlange.
Pence: Biden für Krisen verantwortlich
Das Land brauche eine neue Führung, sagte Pence. Der amtierende, nochmal antretende, demokratische US-Präsident Joe Biden sei für die Krisen des Landes verantwortlich - wie etwa die hohe Inflation oder die Krise an der Grenze. Pence ist der neunte Bewerber, der seine Kandidatur bei den Republikanern verkündet hat.
Erst in dieser Woche hatte sich auch Chris Christie offiziell beworben, der ehemalige Berater von Trump und frühere Gouverneur von New Jersey. Auch er attackierte Trump scharf - so wie Pence. Vor acht Jahren sei es vielleicht noch unterhaltsam gewesen, erklärte Christie, aber nun sei es der letzte Versuch eines verbitterten, wütenden Mannes, Macht zurückzubekommen - für sich selbst.
Je mehr Kandidaten, desto besser für Trump
Mit Christie und Pence bringen sich ehemalige Trump-Vertraute in Stellung, die ihren ehemaligen Chef offen scharf kritisieren. Und sie sind nur zwei in einem immer größer werdenden Bewerberfeld der Republikaner.
Die prominentesten, neben Trump, sind der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, und die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley. Wer am Ende gewinnt, wird in parteiinternen Vorwahlen entschieden. Politikbeobachter in den USA sind sich einig: Je mehr Kandidatinnen und Kandidaten es werden, desto besser für Trump.