Nach Hurrikan mit 27 Toten Aufräumarbeiten und eine Luftbrücke in Mexiko
Hurrikan "Otis" hat im berühmten Badeort Acapulco eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Tausende Touristen sollen mit Bussen aus der Stadt gebracht werden. Für die Versorgung der Bevölkerung wird eine Luftbrücke eingerichtet.
Zwei Tage nach dem verheerenden Hurrikan "Otis" an der mexikanischen Pazifikküste gehen die Aufräumarbeiten weiter. Tausende Soldaten und weitere Einsatzkräfte schafften am Donnerstag in den Straßen des berühmten Badeorts Acapulco und benachbarter Ortschaften umgestürzte Bäume und Trümmer beiseite, wie die Behörden mitteilten. Außerdem wurde die zuvor verschüttete und überschwemmte Autobahn zwischen dem Urlaubsort und der rund 480 Kilometer entfernten Hauptstadt Mexiko-Stadt nach Aufräumarbeiten wieder geöffnet.
"Otis" war in der Nacht auf Mittwoch mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 Stundenkilometern auf die Küste getroffen. In nur zwölf Stunden war er von einem Tropensturm zu einem extrem gefährlichen Hurrikan heraufgestuft worden. Mindestens 27 Menschen kamen ums Leben, vier weitere gelten als vermisst.
Luftbrücke für Versorgung der Bevölkerung
Die Gouverneurin des südlichen Bundesstaates Guerrero, Evelyn Salgado, teilte mit, rund 80 Prozent der Hotels in Acapulco seien durch den Hurrikan beschädigt worden. Gestrandete Touristen sollten mit Bussen aus der Stadt gebracht werden, wie Präsident Andrés Manuel López Obrador sagte. Medienberichten zufolge saßen in dem Küstenort zeitweise mehr als 100.000 Urlauber fest.
Autos und Schutt in einer überfluteten Straße in Acapulco.
Die Bevölkerung soll laut Obrador nun unter anderem über eine Luftbrücke mit Lebensmitteln versorgt werden. Medienberichteten zufolge kam es zu zahlreichen Plünderungen in Supermärkten und anderen Geschäften. Menschen waren großflächig ohne Strom, Sprit und Telefon - der Sturm riss Fassaden von Häusern und ließ Fensterscheiben bersten.
Ein Mann läuft in Acapulco durch einen geplünderten Supermarkt.
Flughafen und Tankstellen bleiben geschlossen
In Acapulco konnten sich viele Menschen nur zu Fuß durch die überschwemmten und von Trümmern blockierten Straßen fortbewegen. Der Flughafen des Touristenorts und die meisten Tankstellen blieben geschlossen. Auch in umliegenden Ortschaften richtete der Wirbelsturm schwere Schäden an.
Acapulco ist bekannt für seine Klippenspringer und Luxushotels. Auch bei Low-Budget-Touristen ist das Urlaubsziel sehr beliebt. Wegen der grassierenden Gewaltkriminalität kamen zuletzt allerdings immer weniger Touristen aus dem Ausland. Heute verbringen dort vor allem die Bewohner von Mexiko-Stadt ihre Ferien oder langen Wochenenden.