Waldbrände in Kanada Notstand in Alberta ausgerufen
Mehr als 100 Waldbrände wüten derzeit laut Behördenangaben in Kanada - 33 von ihnen seien außer Kontrolle. Die Provinz Alberta rief den Notstand aus. Deren Premierministerin sprach von einer "beispiellosen Krise".
Angesichts zahlreicher Waldbrände ist in der kanadischen Provinz Alberta der Notstand ausgerufen worden. Das teilte die Premierministerin der Provinz, Danielle Smith, auf Twitter mit. Alle Ressourcen müssten zur Bekämpfung der "beispiellosen Krise" eingesetzt werden, mahnte Smith.
Knapp 25.000 Menschen in Sicherheit gebracht
Mittlerweile mussten nach Angaben der Behörden knapp 25.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Zu den evakuierten Städten gehört demnach etwa Drayton Valley mit etwa 7000 Einwohnern, rund 140 Kilometer westlich von Albertas Hauptstadt Edmonton.
Rund 550 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt zerstörte ein großer Brand 20 Häuser, ein Warenhaus und eine Polizeiwache in der Ortschaft Fox Lake. Bewohner wurden per Boot und Hubschrauber in Sicherheit gebracht.
109 Brände seien aktiv und breiteten sich wegen der Hitze und Trockenheit schnell aus, so die Behörden. 33 von ihnen seien außer Kontrolle. Knapp 122.000 Hektar Land seien bereits abgebrannt - eine Fläche fast halb so groß wie das Saarland.
Vegetation trocken und leicht entzündbar
Christie Tucker von der Feuerschutzbehörde Alberta Wildfire sagte laut dem Sender CBC, bei Bränden um diese Jahreszeit seien in der Vergangenheit durchschnittlich etwa 800 Hektar Fläche abgebrannt. Eine Entspannung der Lage sei aber nicht in Sicht. Es würden weiter starker Wind und hohe Temperaturen erwartet. Die Temperaturen lägen seit einiger Zeit 10 bis 15 Grad über dem Normalwert. Damit sei die Vegetation sehr trocken und leicht entzündbar.
Einige der Brände seien nur zwölf Hektar groß, andere erstreckten sich über Tausende Hektar. Die hohen Temperaturen, der Wind und die Trockenheit begünstigten die Ausbreitung der Feuer. Ein Hektar entspricht 10.000 Quadratmetern.
Seit Januar mehr als 360 Brände
Seit Januar gab es Behördenangaben zufolge bereits mehr als 360 Brände. Das sei angesichts dessen, dass der Mai erst begonnen habe, eine außergewöhnlich hohe Zahl an Bränden.
Alberta ist eine der wichtigsten ölproduzierenden Regionen der Welt. Die Frackingunternehmen beobachteten die Lage genau, bislang meldeten sie keine Unterbrechung der Produktion.
Regierung bereit, bei Bedarf Hilfen zu zahlen
Katastrophenschutzminister Bill Blair erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Regierung in Ottawa stehe bereit, um bei Bedarf Bundeshilfe zu leisten.