Nikki Haley

US-Präsidentschaftswahlkampf Haley gibt Delegiertenstimmen für Trump frei

Stand: 10.07.2024 06:54 Uhr

Lange hatte Trumps ehemalige Konkurrentin im Rennen um eine republikanische Präsidentschaftskandidatur, Haley, gezögert, ihm ihre Unterstützung auszusprechen. Im Mai tat sie es schließlich, und geht nun noch einen Schritt weiter.

Die einstige Anwärterin auf die republikanische Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl in den USA, Nikki Haley, stärkt ihrem Konkurrenten Donald Trump nun den Rücken. Wie US-Medien unter Berufung auf ihr Team berichten, habe Haley ihre bei den Vorwahlen errungenen Delegiertenstimmen freigegeben.

Demnach ermutigte die 52-Jährige die 97 Delegierten beim Nominierungsparteitag der Republikaner kommende Woche für Trump zu stimmen. Diese sind allerdings an keine Weisungen gebunden - sie können, müssen aber nicht für den ehemaligen US-Präsidenten votieren. Tatsächlich ist Trump auf diese Stimmen nicht angewiesen, denn er erreichte die bei den Republikanern erforderliche Schwelle von 1.215 Delegierten bereits im März. Es handelt sich also um einen symbolischen Akt.

Zunächst keine Unterstützung für Trump

Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen hatte sich bei den internen Vorwahlen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur ein wochenlanges Duell mit Trump geliefert, war jedoch chancenlos und gab sich schließlich geschlagen. Unmittelbar nach ihrem Ausstieg hatte Haley demonstrativ darauf verzichtet, Trump ihre Unterstützung auszusprechen. 

Ende Mai schwenkte sie dann doch um und erklärte ihren Sinneswandel damit, dass sie den amtierenden US-Präsidenten Joe Biden für "eine Katastrophe" hält, weshalb sie selbst im November Trump wählen würde. Dieser sollte allerdings "den Millionen Menschen, die für mich gestimmt haben und mich weiterhin unterstützen, die Hand reichen und nicht davon ausgehen, dass sie sich hinter ihn stellen werden", hatte Haley damals gewarnt.

Für einige Republikaner war die als etwas moderater geltende Haley eine weniger rhetorisch aggressive und jüngere Alternative zu dem 78 Jahre alten Trump. 

"Biden nicht in der Lage, eine zweite Amtszeit zu absolvieren"

"Der Nominierungsparteitag ist eine Zeit für republikanische Einheit", schrieb Haley nun Medien zufolge. US-Präsident Biden sei nicht in der Lage, eine zweite Amtszeit zu absolvieren, und Vize Kamala Harris wäre eine "Katastrophe für Amerika", so Haley.

"Wir brauchen einen Präsidenten, der unsere Feinde zur Rechenschaft zieht, unsere Grenze sichert, unsere Schulden streicht und unsere Wirtschaft wieder auf Kurs bringt. Ich ermutige meine Delegierten, nächste Woche in Milwaukee Donald Trump zu unterstützen."

Am Parteitag selbst werde sie nicht teilnehmen, hieß es. Trump hatte bereits vor einigen Wochen ausgeschlossen, sie zur Kandidatin für das Vizepräsidentenamt zu machen. 

Die Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt. Nach dem TV-Desaster gegen Trump vor anderthalb Wochen ist allerdings bei den Demokraten eine Debatte darüber entbrannt, ob Biden wegen seines hohen Alters von 81 Jahren noch der richtige Kandidat ist. Der Nominierungsparteitag der Demokraten ist für den 19. bis 22. August in Chicago geplant.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 06. März 2024 um 13:00 Uhr.