Amazonas-Staaten Lula und Petro fordern Hilfe beim Regenwaldschutz
Im Vorfeld eines Amazonas-Gipfels im August geben sich die Präsidenten Brasiliens und Kolumbiens betont geschlossen. Andere Staaten sollten gleichziehen, fordern sie - und reichere Länder finanzielle Unterstützung leisten.
Brasilien und Kolumbien haben angekündigt, beim Erhalt des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet zusammenarbeiten zu wollen. "Meine Regierung hat sich verpflichtet, die illegale Abholzung bis 2030 zu beenden", sagte der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva bei einem Treffen im kolumbianischen Leticia. Auch andere Amazonas-Länder sollten diese Selbstverpflichtung übernehmen.
Es sei "das erste Mal in der Geschichte", dass sich die Regierungen Brasiliens und Kolumbiens dazu verpflichteten, "den Amazonas in den Mittelpunkt ihrer Politik zu stellen", sagte Lula. Man habe "viel gemeinsam". Er und sein kolumbianischer Amtskollege Gustavo Petro forderten reichere Staaten auf, südamerikanische Länder beim Schutz des Regenwaldes finanziell zu unterstützen.
Warnung vor "verheerenden Folgen"
"Um das Amazonas-Gebiet zu erhalten, müssen wir (...) 80 Prozent seiner Wälder retten und dürfen nicht über 20 Prozent Abholzung hinausgehen", sagte die kolumbianische Umweltministerin Susana Muhamad. "Leider sind wir schon bei 17 Prozent Abholzung", fügte sie hinzu. Erreiche man den Punkt, an dem es kein Zurück mehr gebe, habe das "verheerende Folgen für den globalen Klimawandel", warnte sie auf dem Treffen. An diesem nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter aus Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Französisch-Guyana, Peru, Suriname und Venezuela teil.
Kommenden Monat ist ein weiteres Gipfeltreffen der Amazonas-Länder im brasilianischen Belem vorgesehen. Ziel ist es, ein abgestimmtes Vorgehen zu vereinbaren, um den Urwald zu erhalten und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Er wird unter anderem von illegalen Rodungen, Goldgrabungen und Drogenhandel bedroht.
Der Amazonas-Regenwald erstreckt sich über neun Länder, größtenteils liegt er in Brasilien. Er ist einer der wenigen verbliebenen großen Urwälder der Welt, beherbergt zahlreiche Pflanzen- und Tierarten und gilt als wichtiger Kohlenstoffspeicher.
Lula hatte im Juni einen umfassenden Schutzplan für den Amazonas vorgestellt. Er sieht unter anderem die Ausweisung von drei Millionen Hektar neuer Schutzgebiete bis 2027 vor.