Raumkapsel für bemannte Flüge Erneut Start von Boeings "Starliner" abgebrochen
Eigentlich sollten mit dem "Starliner" von Boeing längst Astronauten zur ISS transportiert werden. Doch das Projekt ist geplagt von Krisen. Jetzt musste ein weiterer Start abgebrochen werden.
Ein geplanter erster bemannter Testflug des krisengeplagten Raumschiffs "Starliner" ist erneut kurz vor dem Start abgebrochen worden. Rund drei Minuten bevor die Raumkapsel vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida starten sollte, gab es zunächst einen vorübergehenden Stopp, dann wurde der Start von der US-Raumfahrtbehörde NASA ganz abgebrochen.
Die Gründe dafür waren zunächst unklar. Wahrscheinlich gab es einen Fehler in einem Computersystem am Boden, hieß es vonseiten der Raumfahrtbehörde.
"Starliner" als Alternative zur "Dragon"-Kapsel
Der Testflug war vor rund einem Monat schon einmal kurz vor dem Start abgebrochen und seitdem immer wieder verschoben worden. Eigentlich hätten die NASA-Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams an Bord des "Starliner" zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen und dort rund eine Woche bleiben sollen. Am Sonntag sowie am 5. und 6. Juni gäbe es nach NASA-Angaben weitere Startmöglichkeiten. Ob eine genutzt werden könnte, war zunächst aber noch unklar.
Die NASA plant, den "Starliner" neben der "Dragon"-Kapsel der Firma SpaceX regelmäßig für den Transport von Astronauten zu der Raumstation zu nutzen. Die "Dragon"-Kapsel des Unternehmens von Multimilliardär Elon Musk befördert bereits seit mehreren Jahren Raumfahrer im Auftrag der NASA zur ISS. Das "Starliner"-Programm hatte hingegen in den vergangenen Jahren eine Reihe von Rückschlägen hinnehmen müssen.