Schreiben an Mitgliedsländer Argentinien lehnt BRICS-Beitritt ab
Argentinien hat den Beitritt zur BRICS-Staatengemeinschaft offiziell abgelehnt. Das teilte der neue rechtspopulistische Präsident Milei mit. Man wolle stattdessen bilaterale Beziehungen intensivieren.
Die argentinische Regierung verzichtet auf die Aufnahme des südamerikanischen Landes in die BRICS-Gruppe der aufstrebenden Schwellenländer ab Januar. Der ultraliberale Präsident Javier Milei erklärte in einem Schreiben an die Mitgliedsländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika formell die Absage, wie Argentiniens Außenministerin Diana Mondino in einem Interview der Zeitung "La Nación" bestätigte.
Der Brief ist auf den 22. Dezember datiert, er wurde am Freitag veröffentlicht. Darin heißt es von Milei: "Wie Sie wissen, unterscheidet sich die außenpolitische Haltung der Regierung, der ich seit einigen Tagen vorstehe, in vielen Fällen von der der Vorgängerregierung". Aus diesem Grund würden "einige früher getroffene Entscheidungen überprüft werden".
Milei war Anfang Dezember als neuer Präsident vereidigt worden. Er hatte die Wahl mit radikalen Forderungen nach einer wirtschaftlichen und politischen Kehrtwende gewonnen.
BRICS-Erweiterung geplant
Bei einem BRICS-Gipfeltreffen im August in der südafrikanischen Stadt Johannesburg war überraschend die Erweiterung der BRICS-Gruppe um sechs neue Mitglieder angekündigt worden. Neben Argentinien sollten zum 1. Januar 2024 auch Saudi-Arabien, der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Äthiopien der Allianz der wichtigen Schwellenländer beitreten. Argentiniens damaliger Präsident Alberto Fernández begrüßte angesichts der geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen seines Landes die Aufnahme.
Es sei eine ideologische und praktische Entscheidung, sagte Mondino. "Das Ziel der BRICS ist es, mit Ländern Handel zu treiben, mit denen wir bereits Abkommen haben", fügte sie hinzu. Mileis Regierung würde sich deswegen für eine "Intensivierung der bilateralen Beziehungen" zu den fünf BRICS-Mitgliedern einsetzen, hieß es in dem Schreiben.