Genehmigung aus Trump-Ära US-Regierung stoppt Ölbohrprojekte im Norden Alaskas
Die US-Regierung geht gegen die Ölförderung in weiten Teilen Alaskas vor und hat Bohrgenehmigungen aus der Trump-Ära zurückgezogen. Dort stehen im größten Naturschutzgebiet nun fünf Millionen Hektar unter Schutz.
US-Präsident Joe Biden setzt in Sachen Umwelt- und Klimapolitik ein weiteres Signal: Seine Regierung hat jetzt Bohrrechte in einem Naturschutzgebiet im Norden Alaskas aufgehoben, die Anfang 2021 vergeben worden waren.
Bidens Regierung verwies darauf, dass die Umweltgutachten für die geplanten Bohrprojekte im Naturschutzgebiet Alaska National Wildlife Refuge in der Zeit seines Amtsvorgängers Donald Trump unzureichend gewesen seien.
Fünf Millionen Hektar unter Schutz
"Niemand wird mehr in einer der empfindlichsten Landschaften dieser Erde nach Öl bohren dürfen", so drückte es US-Innenministerin Deb Haaland aus. "Es gibt Orte, wo es einfach keine Öl- und Gasförderung und keine industrielle Entwicklung geben darf." Entsprechend hat die Biden-Regierung 13 Millionen Acre des größten Naturschutzgebietes in Alaska, des Arctic National Wildlife Refuge (ANWR), unter Schutz gestellt. Das entspricht fünf Millionen Hektar.
Während der Trump-Präsidentschaft, als ein Ende der Abhängigkeit von ausländischen Energielieferungen politische Priorität hatte, waren Förderrechte vergeben worden - für sieben Stellen innerhalb des gewaltigen Schutzgebietes. Diese wurden jetzt zurückgezogen.
Öl- und Gasförderung in Alaska stark umstritten
Über Öl- Und Gasförderung im ANWR wird in den USA seit Jahrzehnten gestritten. Die Bush-Regierung hatte Anfang der 2000er-Jahre mit Nachdruck versucht, Bohrgenehmigungen in Alaska zu vergeben. Was folgte, war ein erbitterter Rechtsstreit. 2017 war dann auf Betreiben der republikanischen Senatorin aus Alaska, Lisa Murkowski, ein kleiner Teil des Schutzgebietes für die Öl- und Gasgewinnung freigegeben worden. Jedoch kam es nie dazu, dass tatsächlich gebohrt wurde.
Murkowski kritisierte die Rücknahme der Genehmigungen: Sie kämen zu einer Zeit, in der Amerika und seine Verbündeten Alaskas Energieressourcen nötiger denn je bräuchten. Umweltschutzorganisationen begrüßten erwartungsgemäß die Entscheidung.