Mögliche Waffenruhe im Sudan UN begrüßen Abkommen zum Schutz von Zivilisten
Die Bürgerkriegsparteien im Sudan wollen auf Angriffe verzichten, bei denen Zivilisten zu Schaden kommen könnten. Die Vereinten Nationen hoffen nun, dass der Pakt ein erster Schritt zu einem Waffenstillstand ist. Aber die Kämpfe gehen offenbar weiter.
Der UN-Sonderbeauftragte für den Sudan hat eine Vereinbarung zwischen den kriegführenden Generälen des Landes begrüßt. Demnach sollen Zivilisten, die vor dem Konflikt fliehen, sicheres Geleit bekommen und humanitäre Einsätze geschützt werden. Das Abkommen sei ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einem Waffenstillstand, sagte Volker Perthes.
"Das wichtigste Element ist, dass sich beide Seiten verpflichten, die Gespräche fortzusetzen", sagte er während einer Online-Pressekonferenz der Vereinten Nationen in seinem Büro in Port Sudan. UN-Generalsekretär António Guterres begrüßte die Einigung. Sie könne Hilfseinsätze für Millionen Notleidende im Sudan ermöglichen sagte, UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Nötig sei jedoch ein Ende der Kämpfe.
Pakt soll die humanitäre Not lindern
Das sudanesische Militär unter Führung des Generals Abdel-Fattah Burhan und die von General Mohammed Hamdan Dagalo befehligte RSF-Miliz hatten am späten Donnerstag einen Pakt unterzeichnet, in dem sie versprachen, die humanitäre Not im Land zu lindern.
Beide Seiten erklärten sich bereit, auf Angriffe zu verzichten, bei denen Zivilisten zu Schaden kommen könnten. Der Nachrichtenagentur AP lag eine Kopie des Abkommens vor. Es enthält keine Einzelheiten darüber, wie die Zusagen von den Truppen vor Ort eingehalten werden sollen.
Laut UN 200.000 Menschen geflohen
Trotz der Vereinbarung gingen die Kämpfe in der Hauptstadt Khartum am Freitag weiter. Der Machtkampf zwischen den Generälen war am 15. April eskaliert. Nach Angaben der UN-Gesundheitsorganisation sind bereits mehr als 600 Menschen, darunter auch Zivilisten, getötet worden.
Etwa 200.000 Menschen flohen nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats aus dem Land. Das US-Außenministerium erklärte, bei den Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien in Saudi-Arabien solle jetzt ein etwa zehntägiger Waffenstillstand vereinbart werden.