Mögliche Waffenruhe im Sudan UN-Nothilfekoordinator zu Gesprächen eingetroffen
Die Kämpfe im Sudan laufen trotz internationaler Bemühungen um einen Waffenstillstand weiter. Zu Gesprächen in Saudi-Arabien ist auch ein UN-Nothilfekoordinator angereist.
UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths ist zu Gesprächen über den bewaffneten Konflikt im Sudan in Saudi-Arabien eingetroffen. UN-Sprecherin Eri Kaneko bestätigte, Griffiths halte sich derzeit in Dschiddah auf, "um sich mit humanitären Fragen im Zusammenhang mit dem Sudan zu befassen".
Gespräche mit Vertretern der Konfliktparteien
Nach UN-Angaben wollte sich Griffiths mit Vertretern der beiden Generäle treffen, die sich im Sudan bekämpfen - auf der einen Seite Armeechef Abdel Fattah al-Burhan und auf der anderen Seite Mohamed Hamdan Daglo, der die paramilitärische RSF-Gruppe anführt. Anzeichen dafür, dass Griffiths eine direkte Rolle bei der Vermittlung eines möglichen Waffenstillstands spielen könnte, gab es nicht.
Nur wenige Details zu Gesprächen bekannt
Sudanesische und saudi-arabische Beamte haben bisher kaum Einzelheiten über die Inhalte und die Dauer der geplanten Gespräche bekannt gegeben. Saudi-Arabien hatte zuletzt lediglich bestätigt, dass Unterhändler der sudanesischen Konfliktparteien zu direkten Gesprächen in Dschiddah eingetroffen waren.
Nach Angaben eines saudi-arabischen Diplomaten sind an den Gesprächen zudem Vertreter Großbritanniens, Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate und der USA beteiligt.
Wohl Vorverhandlungen
In einer gemeinsamen Erklärung der USA und Saudi-Arabiens vom Samstag wurden die Treffen in Dschiddah als "Vorverhandlungsgespräche" bezeichnet. Saudi-Arabien hatte eine wichtige Rolle bei den Evakuierungen aus dem Sudan übernommen und Schiffe entsandt, um Tausende Zivilisten aus der sudanesischen Küstenstadt Port Sudan über das Rote Meer zu bringen.
Bei den Kämpfen zwischen der Armee und der paramilitärischen RSF-Gruppe sind seit dem 15. April mindestens 700 Menschen getötet und Tausende weitere verletzt worden. Der Konflikt löste eine Massenflucht aus dem Land aus.