Somalia Tote nach Angriff auf Strandhotel
Bei einem Angriff der Al-Shabaab-Miliz auf ein beliebtes Strandhotel in Mogadischu hat es zahlreiche Tote gegeben. Mehr als 80 Menschen konnten gerettet werden - nach sechsstündiger Belagerung.
In der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind bei einem Angriff auf ein Hotel mehrere Menschen getötet worden. Nach Angaben des Senders SNTV beendeten Sicherheitskräfte die sechsstündige Belagerung des Hotels Pearl Beach in der Nacht zu Samstag.
Laut Polizei wurden 84 Menschen aus dem Gebäude gerettet. Unter den Toten sollen sich sechs Zivilisten und drei Sicherheitskräfte befinden, zehn Menschen wurden demnach verletzt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa sollen außerdem alle sechs Angreifer ums Leben gekommen sein.
Immer wieder Angriffe auf Hotels
Zu dem Angriff bekannte sich die mit Al-Kaida verbündete radikalislamische Al-Shabaab-Miliz. Die Islamisten versuchen seit 2006, die Regierung in dem ostafrikanischen Staat zu stürzen und greifen immer wieder Hotels und andere Einrichtungen in Mogadischu an.
Al-Shabaab kontrolliert weite Teile Somalias, wurde allerdings im vergangenen Jahr durch Gegenoffensiven der Armee zurückgedrängt. Die Islamisten sind jedoch weiterhin in der Lage, schwere Angriffe auf Regierungs-, Handels- und Militärziele zu verüben. Ende Mai griffen ihre Kämpfer einen Stützpunkt der ugandischen Friedenstruppen 130 Kilometer südwestlich von Mogadischu an und töteten 54 Soldaten.
In einem Bericht an den UN-Sicherheitsrat im Februar erklärte UN-Generalsekretär António Guterres, 2022 sei das Jahr mit der höchsten Zahl an getöteten Zivilisten in Somalia seit 2017 gewesen.
Kinder sterben nach Explosion eines Blindgängers
Zuvor wurden bei einer Explosion eines Blindgängers 120 Kilometer südlich von Mogadischu mindestens 27 Menschen getötet. Bei den meisten Todesopfern handele es sich um Kinder, meldete die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf einen Behördensprecher. 53 weitere Personen seien verletzt worden.