Präsidentenwahl in Ruanda Kagame gewinnt mit 99 Prozent
Eine echte Wahl war nicht zu erwarten - und entsprechend sind die ersten Teilergebnisse der Präsidentenwahl in Ruanda. Machthaber Kagame wurde demnach mit mehr als 99 Prozent wiedergewählt.
Bei der Präsidentenwahl im ostafrikanischen Ruanda ist der langjährige Amtsinhaber Paul Kagame Teilergebnissen zufolge mit 99,15 Prozent wiedergewählt worden. Das teilte die Nationale Wahlkommission nach Auszählung von 79 Prozent der Stimmen mit. Eine vierte Amtszeit dürfte Kagame damit sicher sein.
Kaum Konkurrenz für Langzeit-Machthaber
Die Konstellation der Kandidaten für das Präsidentenamt war eine Wiederauflage der letzten Wahl von 2017, die Kagame mit 98,79 Prozent der Stimmen gewonnen hatte: Neben dem 66-jährigen Kagame, der Ruanda seit mittlerweile mehr als drei Jahrzehnten in verschiedenen Funktionen führt, traten der Vorsitzende der Demokratischen Grünen Partei Ruandas, Frank Habineza, und der unabhängige Kandidat Philippe Mpayimana an. Sie wurden als einzige Gegenkandidaten zugelassen.
Habineza erhielt 0,53 Prozent der Stimmen, Mpayimana 0,32 Prozent, wie die Wahlkommissions-Präsidentin Oda Gasinzigwa im Fernsehen mitteilte.
Landesweit waren mehr als neun Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme in den mehr als 2.400 Wahllokalen abzugeben. Die endgültigen Ergebnisse werden dann am 27. Juli verkündet.
Umstrittene Verfassungsänderung
Erstmals wurde parallel zur Präsidentenwahl auch ein neues Parlament bestimmt. Kagames Partei, die Ruandische Patriotische Front (FPR), dominiert seit Jahrzehnten das Parlament. 65 Prozent der Einwohner Ruandas sind jünger als 30 - eine Mehrheit der Bevölkerung kennt also keinen anderen starken Mann im Staat als den 66-Jährigen.
Formell ist Kagame seit 2000 der Präsident von Ruanda, bereits zuvor hatte er jedoch als Vizepräsident und Verteidigungsminister faktisch die politische Macht im Land in der Hand. Eine umstrittene Verfassungsänderung von 2015 ermöglicht es Kagame, theoretisch bis 2034 im Amt zu bleiben.