Ein Boot der griechischen Küstenwache auf See (Archivbild)

Vor Kreta Griechische Küstenwache greift Hunderte Migranten auf

Stand: 14.11.2024 16:01 Uhr

In den vergangenen zwei Tagen sind vor der Insel Kreta mehr als 200 Migranten aufgegriffen worden. Die Menschen waren von Libyen aus gestartet. Die griechische Regierung bezeichnete die Lage als "besorgniserregend".

Binnen 48 Stunden sind vor Kreta mehr als 200 Migranten aufgegriffen und in Sicherheit gebracht worden. Wie die griechische Küstenwache mitteilte, waren die Menschen aus der Region der libyschen Hafenstadt Tobruk gestartet. 

Für die Überfahrt nach Kreta kassierten die Schleuser nach Angaben der Migranten zwischen 3.000 Euro und 6.000 Euro pro Kopf. "Die Schleuser machen gute Geschäfte", sagte ein Offizier der Küstenwache im griechischen Rundfunk (ERT).

Das Problem der sogenannten Südroute von Tobruk nach Kreta nimmt nach den Worten der griechischen Vizeministerin für Migration, Sofia Voultepsi, immer größere Dimensionen an. Das sei "besorgniserregend".

Migranten wollen häufig weiter Richtung Westeuropa

Die Mehrheit der in Griechenland ankommenden Migranten planen nach Angaben des griechischen Migrationsministers Nikos Panagiotopoulos nach Deutschland und in andere Staaten Westeuropas weiterzureisen.

Aufgrund seiner Lage im südlichen Mittelmeer ist Kreta ein wichtiger Anlaufpunkt für Migranten aus Afrika nach Europa.

Seit Anfang des Jahres sind nach Angaben des Hilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) etwa 52.000 Migranten in Griechenland angekommen, davon der Großteil auf dem Seeweg. Gemessen an der Bevölkerung werden in Griechenland nach Angaben der EU-Statistikbehörde - nach Zypern - die meisten Asylanträge gestellt.