Ein Mitarbeiter in einem medizinischen Behandlungszentrum in der Demokratischen Republik Kongo

Grippeähnliche Symptome Mehr als 130 Tote durch unbekannte Krankheit im Kongo

Stand: 05.12.2024 13:27 Uhr

Im Kongo gibt es nach dem Mpox-Ausbruch eine weitere mögliche Epidemie: In wenigen Tagen starben Dutzende Menschen an einer rätselhaften Krankheit. Sie geht mit grippeähnlichen Symptomen einher und betrifft offenbar vor allem Frauen und Kinder.

In der Demokratischen Republik Kongo häufen sich Todesfälle im Zusammenhang mit einer unbekannten Krankheit. Nach Angaben der regionalen Behörden starben innerhalb von zwei Wochen 131 Menschen, die zuvor alle an ähnlichen Symptomen litten: Fieber, Kopfschmerzen, Husten, Atemprobleme und Blutarmut.

Teams medizinischer Expertinnen und Experten, die seit Dienstag die betroffenen Ortschaften im Südwesten des Landes aufsuchten, hätten zwei weitere Dörfer gefunden, in denen mindestens 60 Todesfälle verzeichnet wurden, teilte der Gesundheitsminister der Provinz Kwango, Apollinaire Yumba, mit.

Vor allem Kinder und Frauen betroffen

In den vergangenen Tagen war ein Team von Epidemiologen in die zu Kwango gehörende Region Panzi gereist, um die Ärztinnen und Ärzte vor Ort bei der Behandlung der Patienten zu unterstützen und zu ermitteln, um was für eine Art von Krankheit es sich handelt. Bisher wurden nach Angaben Yumbas 382 Menschen mit Symptomen der Krankheit registriert.

Derzeit ist nur wenig bekannt über die Erkrankung, von der nach Angaben von örtlichen Medizinern insbesondere Kinder und Frauen betroffen sind. Weitere Expertenteams sollten anreisen, kündigte der Minister an. Neben der Entnahme von Proben versuchten die medizinischen Expertinnen und Experten, die Bevölkerung zu Hygiene- und Abstandmaßnahmen aufzurufen.

Ob die Krankheit nur durch körperlichen Kontakt oder auch über andere Wege übertragen werden kann, ist bisher nicht bekannt.

WHO untersucht Fälle

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist offenbar über die unbekannte Krankheit informiert und hat ein Team vor Ort, das mit den lokalen Gesundheitsbehörden zusammenarbeitet, um Proben zu sammeln. Das teilte ein Mitarbeiter der Organisation, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AP mit.

Das Land ist ohnehin schon geplagt von Mpox-Infektionen. Nach Angaben der WHO gibt es in dem zentralafrikanischen Land mehr als 47.000 Verdachtsfälle und über 1.000 mutmaßliche Todesfälle durch die Krankheit. Mpox, einst als Affenpocken bekannt, verursacht meist Symptome wie Fieber, Ausschlag und Müdigkeit.