USA Erste 3D-Druck-Rakete abgehoben
Der erste Start einer fast vollständig am 3D-Drucker entstandenen Rakete ist nach drei Minuten geendet. Beim ersten Testflug hat "Terran 1" es nicht wie geplant in die Erdumlaufbahn geschafft. Kurz nach dem Start stürzte sie ins Meer.
Die weltweit erste Rakete aus dem 3D-Drucker hat es bei ihrem ersten Testflug nicht wie geplant in die Erdumlaufbahn geschafft. Die unbemannte "Terran 1" hob in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida zwar von der Startrampe ab - erreichte dann aber nicht die erhoffte Höhe und stürzte nach rund drei Minuten Flugzeit in den Atlantik.
Die erste Stufe nach dem Start von der Cape Canaveral Space Force Station zündete wie geplant. Die obere Stufe zündete ebenfalls zunächst, schaltete dann jedoch ab, sodass die Rakete ins Meer fiel. Geplant war eigentlich, dass "Terran 1" nach acht Minuten die niedrige Erdumlaufbahn erreicht. An Bord des Testflugs von Relativity Space befand sich nichts außer dem ersten 3D-Druck aus Metall, den das Unternehmen vor sechs Jahren produziert hatte.
"Terran 1" vor dem Start in Cape Canaveral.
Betreiberfirma dennoch zufrieden
Das Ziel des ersten Testflugs war laut der Betreiberfirma Relativity Space, Daten zu sammeln und zu zeigen, dass eine Rakete aus dem 3D-Drucker dem Druck des Starts und der Reise standhalten kann. Laut der Betreiberfirma ist das geglückt: Auf Twitter schrieb Relativity Space, der Start von "Terran 1" habe die Technologie bestätigt und werde den Start der nächsten Rakete "Terran R" ermöglichen. Dies sei der größte Beweis für den neuartigen Ansatz der additiven Fertigung, heißt es in der Nachricht weiter.
Aus Metalllegierungen hergestellt
Nach Angaben des kalifornischen Weltraum-Startup-Unternehmens Relativity Space ist "Terran 1" das größte jemals mit einem 3D-Drucker produzierte Objekt. Die meisten Bauteile der 33 Meter hohen Rakete, einschließlich der Triebwerke, stammten aus den riesigen 3D-Druckern des Unternehmens in Long Beach im US-Staat Kalifornien. Dem Hersteller zufolge bestehen 85 Prozent der Rakete "Terran 1" aus 3D-gedruckten Metallteilen. Größere Versionen sollen sogar einen noch höheren Anteil haben und mehrfach wiederverwendbar sein.
Auch andere Raumfahrtunternehmen setzen auf den 3D-Druck, aber die Teile machen nur einen kleinen Teil ihrer Raketen aus. Das 2015 von zwei jungen Luft- und Raumfahrtingenieuren gegründete Unternehmen Relativity Space hat die Aufmerksamkeit von Investoren und Risikokapitalgebern auf sich gezogen.