Gefährliche Wetterlage "Gertrud" bringt Schnee und Eis
Glatteis und Schnee werden heute weite Teile Deutschlands beeinträchtigen. Grund hierfür ist eine gefährliche Luftmassenkonstellation. Einige Regionen sind besonders betroffen.
Am Mittwoch steht uns vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands eine gefährliche Luftmassenkonstellation bevor. Vom Saarland über Teile von Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, die Südhälfte Hessens und große Teile Bayerns erwarten wir verbreitet gefrierenden Regen, der für erhebliche Glatteisgefahr und massive Behinderungen im Straßen-, Bahn- und Flugverkehr sorgen wird.
Von der Eifel über das Saarland, Nordhessen, Thüringen und den Süden Sachsen-Anhalts bis nach Sachsen werden bis zu 30 cm Neuschnee zusammenkommen und ebenfalls für Behinderungen sorgen.
Milde Luft stößt auf kalte Luft
Nach einer sehr kalten Nacht mit Frosttemperaturen zwischen -2 und -11 Grad wird am frühen Morgen das Tiefdruckgebiet "Gertrud" aus Frankreich erwartet. Es bringt deutlich mildere, aber auch sehr feuchte Luft aus subtropischen Gefilden mit sich.
Die mildere Luft des Tiefs gleitet auf die kalte Luft und wird angehoben. Dadurch entsteht ein breites Niederschlagsgebiet. Zunächst zieht es in der zweiten Nachthälfte über den Südwesten Baden-Württembergs hinein und breitet sich in Richtung Nordosten aus.
Eislast kann Bäume brechen lassen
Zu Beginn fallen noch Schneeflocken. Diese schmelzen dann aber bald durch die mildere Luftmasse schon oberhalb der Erdoberfläche und fallen als Wassertropfen auf die noch gefrorenen Oberflächen. Das Wasser gefriert und bildet eine Eisschicht.
Vorsicht! Es kommt verbreitet zu Glatteis und dadurch massiven Beeinträchtigungen im Verkehr! Die Eisschicht kann dabei mehrere Millimeter bis hin zu wenige Zentimeter dick anwachsen. Vor allem Bäume und Stromleitungen könnten dann unter der Eislast brechen.
Zeitlicher Ablauf noch schwierig vorhersagbar
Der genaue zeitliche Ablauf und die örtlichen Grenzen zwischen Schneefall, Schneeregen und gefrierendem Regen sind fließend und oft nicht auf wenige Kilometer genau vorhersagbar, da es oft auf wenige Zehntel Grad ankommt.
Auch die Wettermodelle sind sich bis Dienstag nicht ganz einig, wie weit das Niederschlagsgebiet nach Norden vorankommt und vor allem, wo genau die Grenze zwischen Schneefall und gefrierendem Regen liegt. Außerdem ist es noch nicht ganz klar, wie lange in den betroffenen Gebieten gefrierender Regen fällt.
Mit der milden Luftmasse erwärmt sich auch allmählich der Boden. Wie schnell das Ganze vonstatten geht, wird von Ort zu Ort jedoch unterschiedlich sein.
Im Norden bleibt es kalt
Bis zum frühen Nachmittag breitet sich das Niederschlagsgebiet bis ins Rheinland über Hessen, Thüringen, den Süden Sachsen-Anhalts und Sachsen aus. Nördlich einer Linie zwischen etwa der Eifel und der Lausitz wird die kalte Luft vorherrschend bleiben.
Das bedeutet, dort wird durchweg Schnee fallen. Fünf bis 30 cm Neuschnee sind hier im Verlauf möglich. Besonders entlang der Eifel und des Westerwalds über die Rhön bis zum Thüringer Wald werden die meisten Schneefälle erwartet.
Südlich davon geht der Schnee am Vormittag relativ schnell in Schneeregen und letztendlich gefrierenden Regen über. Im Breisgau und entlang der Alpen könnte der Boden am Vormittag bereits ausreichend erwärmt sein, sodass gefrierender Regen kein Problem mehr darstellt. In den übrigen Regionen hält der gefrierende Regen mitunter bis in die Abend- und lokal auch bis in die Nachtstunden an.