Fisch in Rekordtiefe

Tauchexpedition nahe Japan Fisch in Rekordtiefe gesichtet

Stand: 03.04.2023 16:41 Uhr

In 8336 Metern unter dem Meeresspiegel ist es sehr kalt, dunkel und es herrscht extremer Druck. Dennoch ist es australischen und japanischen Forschern gelungen, dort einen Fisch zu filmen - so tief wie noch nie zuvor.

Australische und japanische Forscher haben einen Fisch in 8336 Metern Tiefe gefilmt. In so großer Tiefe wurde noch nie ein Fisch gesichtet, erklärten die Wissenschaftler in einer Mitteilung. Es handelt sich dabei um ein Exemplar aus der Familie der Scheibenbäuche (Liparidae). Entdeckt wurde das Tier bei einer Expedition im Boningraben (oder Izu-Ogasawara-Graben) südlich von Japan. Offenbar handelt es sich um ein recht kleines Jungtier.

Die erste Einstellung zeigt den Fisch in 8336 Metern Tiefe. Die Sequenzen danach zeigen Fische in etwas geringerer Tiefe.

Köder und Kamera

Dort unternahm das Team um Alan Jamieson von der University of Western Australia mehrere Expeditionen mit Tauchrobotern, an denen Köder und eine Kamera angebracht waren. Bei einem der Tauchgänge konnte ein Scheibenbauch in 8022 Metern Tiefe gefangen werden - auch das ein neuer Weltrekord. Die einzelnen Expeditionen sind Teil eines langjährigen Studienprojekts zur Erkundung der Fischpopulation in der Tiefsee.

Es sei faszinierend, bis in welche Tiefen sich manche Arten ausbreiten würden, so Jamieson. "Wir haben über 15 Jahre damit verbracht, diese Tiefseefische zu erforschen. Es gibt so viel mehr über sie zu wissen als nur die Tiefe, aber die maximale Tiefe, in der sie überleben können, ist wirklich erstaunlich." Die Fische haben winzige Augen, einen durchsichtigen Körper und keine Schwimmblase.

Snailfish

Dieses Exemplar konnten die Forscher in 8022 Metern Tiefe fangen.

Extremer Druck

Auch in anderen Tiefseeregionen wie dem Marianengraben fanden die Forscher Fische in rund 8000 Metern Tiefe. "Dort sind sie aber seltener anzutreffen", sagte Jamieson. Er rechnet nicht damit, dass es möglich ist, Fische in noch deutlich größerer Tiefe anzutreffen.

In diesen Tiefen herrschen extreme Bedingungen vor: Es gibt kein Sonnenlicht, es ist kalt, und der Wasserdruck liegt bei mehreren Hundert Bar. Ihren tiefsten Punkt erreicht die See mit etwas mehr als elf Kilometern im pazifischen Marianengraben. Forscher sagen, dass über das Leben in der Tiefsee noch wenig bekannt ist.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk Nova am 03. April 2023 um 18:52 Uhr.