US-Telekommunikationsunternehmen Verizon kauft Internet-Geschäft von Yahoo
Der kriselnde US-Konzern Yahoo verkauft sein Internet-Kerngeschäft an den US-Telekommunikationsriesen Verizon. Dieser zahlt dafür 4,4 Milliarden Euro. Nicht abgestoßen werden die Beteiligungen an dem chinesischen Online-Händler Alibaba und Yahoo Japan.
Der Web-Pionier Yahoo verliert nach über 20 Jahren seine Eigenständigkeit. Das Web-Geschäft wird vom Telekommunikationskonzern Verizon übernommen. Der Kaufpreis liegt bei rund 4,4 Milliarden Euro, wie die Unternehmen mitteilten. Verizon will Yahoo mit seiner Internet-Tochter AOL zusammenlegen, um besser mit Google und Facebook bei Online-Werbung konkurrieren zu können.
In der alten Yahoo-Gesellschaft bleiben die Beteiligungen an der chinesischen Online-Plattform Alibaba und Yahoo Japan. Yahoo hatte sich zum Verkauf gestellt, nachdem es nicht gelungen war, die Beteiligung an Alibaba steuerfrei für die Aktionäre abzuspalten. Nun wurde stattdessen das Kerngeschäft abgestoßen. Verizon galt in dem monatelangen Prozess schon lange als der aussichtsreichste Bewerber.
Internet-Pionier
Der Verkauf markiert das Ende der Unabhängigkeit für eine der bekanntesten Firmen in der Internet-Wirtschaft. Yahoo war vor über 20 Jahren als Verzeichnis von Webseiten gegründet worden. Dienste des Konzerns, wie etwa E-Mail-Adressen, nehmen Hunderte Millionen Nutzer in Anspruch. Yahoo tat sich jedoch schon seit Jahren schwer, das in Einnahmen umzumünzen. Das Geld wird vor allem mit Online-Werbung gemacht - und in diesem Geschäft wurde Yahoo immer mehr von Google und Facebook abgehängt.
Mehrere Chefs versuchten erfolglos, das Ruder herumzureißen. Zuletzt hatte die ehemalige Google-Managerin Mayer vier Jahre Zeit dazu. Sie setzte auf einen Ausbau des Medienangebots, Investitionen in eigene Anstrengungen bei der Web-Suche und wollte jüngere Nutzer mit dem Kauf der Blog-Plattform Tumblr für rund eine Milliarde Dollar anlocken. Doch allein im vergangenen Quartal fielen die Netto-Werbeerlöse um rund ein Fünftel. Mayer will nach dem Verkauf weiter in dem Unternehmen bleiben. "Ich persönlich plane, zu bleiben", schrieb sie in einem Blogeintrag.