BIP legt um 1,7 Prozent zu Deutsche Wirtschaft trotzt den Krisen
Der deutschen Wirtschaft geht es gut. Im vergangenen Jahr ist sie so stark gewachsen wie seit 2011 nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt stieg nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 1,7 Prozent. Grund dafür war vor allem der private Konsum.
Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie seit 2011 nicht mehr. Vor allem die private Kauflust sorgte laut statistischen Bundesamts dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt um 1,7 Prozent stieg. 2014 hatte es ein Plus von 1,6 Prozent gegeben.
"Der Konsum war 2015 wichtigster Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft", sagte Dieter Sarreither, der Präsident des Statistischen Bundesamtes. Gründe dafür waren vor allem steigende Löhne und die gute Situation auf dem Arbeitsmarkt. Der Konsum erhöhte sich um 1,9 Prozent und damit so stark wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Die Ausgaben des Staates wuchsen sogar um 2,8 Prozent.
Wirtschaft auch im vierten Quartal gewachsen
Auch die Exporte legten trotz schwächelnder Absatzmärkte in China und anderen Schwellenländern um 5,4 Prozent zu. Die Firmen investierten zudem wieder mehr. Allerdings stiegen die Ausgaben für Maschinen und Anlagen nur um 3,6 Prozent und damit langsamer als noch 2014 mit 4,5 Prozent.
Die gute Stimmung der deutschen Wirtschaft setzte sich 2015 bis zum Jahresende fort. Auch im vierten Quartal wuchs die Wirtschaft im Vergleich zum Vorquartal. "Die konjunkturelle Lage in Deutschland war im Jahr 2015 gekennzeichnet durch ein solides und stetiges Wirtschaftswachstum", so das Bundesamt.
Einige Volkswirtschaftler skeptisch
Doch auch wenn das Wachstum insgesamt gut ausfiel, blicken einige Volkswirtschaftler mit Skepsis auf die Zahlen. "Euroabwertung, Zinsen auf Tiefstand und nahezu keine Inflation - das sind eigentlich Turbolader für die Konjunktur," sagte DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle. Vor diesem Hintergrund seien 1,7 Prozent Wachstum dann eher bescheiden.
Für das laufende Jahr gehen die Erwartungen weit auseinander. Optimisten prognostizieren ein Anziehen der Konjunktur von mehr als zwei Prozent. Pessimisten hingegen rechnen nur mit einem Wirtschaftswachstum von knapp über einem Prozent. Als Risiken gelten vor allem internationale Krisen, etwa im Nahen Osten, und eine weitere Konjunkturabkühlung in China.