Aufspaltung der Landesbank beginnt Bad Bank für WestLB gegründet
"Erste Abwicklungsanstalt" - so heißt die jüngste Neugründung der deutschen Bankenlandschaft. Dahinter verbirgt sich die Bad Bank für die WestLB. Sie wird die angeschlagenen Landesbank vom Ballast befreien: Von Schrottpapieren im Volumen von 85 Milliarden Euro.
Als erste Bank in Deutschland hat die angeschlagene WestLB eine sogenannte Bad Bank für faule Risikopapiere erhalten. Bereits am Freitag sei das Institut mit dem Namen "Erste Abwicklungsanstalt" gegründet worden, teilte die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung mit. Neben der Festlegung des Statuts wurden auch die Verwaltungsratsmitglieder und der vorläufige Vorstand bestellt.
Geplant ist, in einem ersten Schritt Papiere im Volumen von rund sechs Milliarden Euro bis 18. Dezember abzuspalten. In einem zweiten Schritt soll dann bis Ende April 2010 ein Gesamtpaket im Volumen von 85 Milliarden Euro in eine Bad Bank ausgelagert werden.
Risikoreiche Papier in Irland geparkt
Bei dem 85-Milliarden-Euro-Paket handelt es sich um Aktivitäten, die nicht mehr zum Kerngeschäft der WestLB gezählt werden. Darunter befinden sich strukturierte Finanzierungen sowie Anleihen von Staaten, Unternehmen und Finanzinstituten. Darin enthalten ist auch die Refinanzierung einer Zweckgesellschaft, in die die WestLB bereits Anfang 2008 risikoreiche Papiere im Volumen von 23 Milliarden Euro ausgelagert hatte. Diese Zweckgesellschaft in Irland gilt als eigentliche Bad Bank der WestLB. Sie schrumpft durch die jetzt geplante Abspaltung von Geschäftsaktivitäten um ein Drittel.
Vier Milliarden Euro vom Bund
Ende November hatten die WestLB-Eigentümer und der Bund ein Rettungspaket für die nordrhein-westfälische Landesbank geschnürt. Der Bund gibt eine Kapitalspritze von bis zu vier Milliarden Euro für die Kernbank. Die NRW-Sparkassen und das Land NRW tragen Garantien in Höhe von einer Milliarde Euro für die Bad Bank und müssen außerdem auch unerwartete Verluste der Bad Bank übernehmen.