Westerwelle für Lohnerhöhungen FDP-Chef will "Früchte des Aufschwungs" verteilt sehen
"Wenn die Wirtschaft wächst, sollen die Früchte des Aufschwungs auch bei den Menschen ankommen" - wie die Kanzlerin und sein Kabinetts- und Parteikollege Brüderle hat sich auch FDP-Chef Westerwelle für Lohnerhöhungen ausgesprochen.
Auch FDP-Chef Guido Westerwelle hat sich für Lohnerhöhungen bei den kommenden Tarifverhandlungen ausgesprochen. Der Parteivorsitzende ist damit auf einer Linie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP).
"Wenn die Wirtschaft wächst und dieses Wachstum Substanz und Dauer hat, dann sollten die Früchte dieses Aufschwungs auch bei den Menschen ankommen, die hart dafür gearbeitet haben", sagte der Außenminister und Vizekanzler dem "Hamburger Abendblatt".
Westerwelle und Brüderle wollen die "Früchte des Aufschwungs" verteilt sehen (Archiv)
Brüderle hatte bereits auf das Ende der Krise verwiesen und betont, dass kräftige Lohnerhöhungen möglich seien, wenn die Wirtschaft boome. Merkel unterstützte den Vorstoß ihres Wirtschaftsministers. Mit Blick auf DGB und Arbeitgeber, die die Bundesregierung vor Einmischungen gewarnt hatten, erklärte Westerwelle, Brüderle habe auf die Tarifautonomie hingewiesen, "gleichzeitig aber auch eine Selbstverständlichkeit ausgesprochen".
Hundt: Stahlindustrie kein Maßstab für andere
Nach Einschätzung der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute werden die Bruttolöhne 2011 durchschnittlich um 2,8 Prozent steigen. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hatte als Reaktion auf Brüderle jedoch gesagt: "Das Tarifergebnis für die Stahlindustrie kann auf keinen Fall Maßstab für andere Bereiche sein. Darin sind wir uns mit den Gewerkschaften einig." Im Tarifbezirk Nordwestdeutschland hatten die Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Stahlindustrie eine Lohnerhöhung um 3,6 Prozent ab Oktober vereinbart.