Global Wealth Report Weltweite Vermögensverteilung bleibt ungleich
Wie reich sind die Reichen? Sind deren Vermögen trotz Krisen weiter gewachsen? Antworten gibt der Global Wealth Report: Er nimmt die Vermögens- und Schuldensituation der Haushalte in fast 60 Ländern unter die Lupe.
2022 war ein schlechtes Jahr für das Geldvermögen weltweit. Russland hatte die Ukraine in vollem Umfang angegriffen und damit die Erholung nach Corona abgewürgt. Die Inflation stieg rasant; gleichzeitig gingen die Börsen auf Talfahrt.
Nun soll alles besser werden. 2023 dürfte das globale Geldvermögen wieder wachsen - so prognostizieren es jedenfalls Volkswirte im Global Wealth Report der Allianz Global Investors: um rund sechs Prozent, wenn alles klappt.
Es kommt auf die Märkte an
Das bedeutet vor allem, dass auch die Finanzmärkte weiter mitspielen müssen. Die Experten gehen in ihrer Studie von einer Erholung an den Aktienmärkten aus. Die spielen eine besondere Rolle bei der Vermehrung des Vermögens.
Im vorigen Jahr war vor allem der Einbruch an den Aktienmärkten schuld am Minus. 6,6 Billionen Euro seien an Geldanlagen vernichtet worden, heißt es in der Studie.
Aktien statt Sparbuch
Wie bedeutsam die Geldanlage in Aktien sein kann, sieht man an der Rangordnung - am Beispiel Deutschlands und Österreichs. Deutschland ist auf Rang 19 der 20 vermögendsten Länder zurückgefallen. Den Platz tauschte man mit den Nachbarn in den Alpen.
Der Grund: Während die Deutschen nach wie vor das Sparbuch verehren, haben die Österreicher zuletzt ihre Liebe für den Finanzmarkt entdeckt.
Die Schere klafft auf
Was in all den Jahren seit Beginn der Studie gleich geblieben ist - und sich wohl auch nicht ändern wird: Das Vermögen weltweit bleibt ungerecht verteilt. Die reichsten zehn Prozent weltweit verfügen über 85 Prozent des globalen Vermögens - im Schnitt 270.000 Euro.
Das höchste Pro-Kopf-Vermögen findet sich wie in den Vorjahren in den USA, gefolgt von der Schweiz und Dänemark.
Mit Informationen von Samir Ibrahim, ARD-Finanzredaktion