Kampf gegen Wirtschaftskrise Südkorea begnadigt Samsung-Erben Lee
Südkorea begnadigt verurteilte Wirtschaftsbosse - sie sollen helfen, die Wirtschaftskrise des Landes zu überwinden. Unter ihnen ist auch der De-facto-Chef des Elektronikriesens Samsung. Er war wegen Korruption verurteilt worden.
In Südkorea ist der wegen Korruption verurteilte Samsung-Erbe und De-facto-Chef des Konzerns, Lee Jae-yong, begnadigt worden. Justizminister Han Dong Hoon gab die präsidentielle Begnadigung bekannt. Lee solle helfen, die Wirtschaftskrise des Landes zu überwinden.
Die Entscheidung ist Teil einer Sonderamnestie, in deren Rahmen 1600 Südkoreanern ihre Strafen erlassen werden. Darunter sind noch weitere Manager, die nun "die Wachstumsmaschine durch aktive Investitionen in Technologie und Arbeitsplatzschaffung" wieder ankurbeln sollen, wie es vom Justizministerium hieß.
Korruptionsskandal um frühere Regierungschefin
Lee ist offiziell zwar nur der Vize des Elektronikriesen Samsung, de facto aber der Chef. Er war in den Bestechnungsskandal um die frühere Regierungschefin Park verwickelt, der 2017 zum Rücktritt der Regierung führte. Lee saß mehrfach in Haft, war aber vor rund einem Jahr auf Bewährung entlassen worden.
Er unterlag aber noch einer fünfjährigen Arbeitsbeschränkung, die mit der Sonderamnestie nun aufgehoben wird. Er kann damit wieder Führungsaufgaben in dem Konzern übernehmen, der ein führender Hersteller von Speicherchips und Smartphones ist.
Weitere Manager begnadigt
Samsung ist entscheidend für den Zustand der südkoreanischen Wirtschaft. Der jährliche Umsatz des Konzerns entspricht rund 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes. Auch der Chef eines anderen südkoreanischen Firmenkonglomerats, der Lotte-Gruppe, wurde begnadigt. Shin Dong-bin war ebenfalls für Bestechung verurteilt worden. Seine mehrjährige Haftstrafe wird nun erlassen, auch er soll in der Wirtschaftskrise helfen.
Mit Informationen von Kathrin Erdmann, ARD-Studio Tokio