Gas für Westafrika und Europa Marokko und Nigeria planen Pipeline
Marokko und Nigeria wollen eine neue Gas-Pipeline entlang der afrikanischen Atlantikküste bauen. Sie soll am Tag rund 85 Millionen Kubikmeter Gas transportieren - für Westafrika, aber auch für Europa.
Nigeria und Marokko haben ein Pipeline-Projekt für Gaslieferungen nach Westafrika und Europa vereinbart. Vertreter beider Länder und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) unterschrieben eine Absichtserklärung, sagten beide Länder.
85 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag
Die 5600 Kilometer lange Pipeline soll durch 13 afrikanische Länder entlang der Atlantikküste führen. Das Projekt werde rund 85 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag nach Marokko liefern, schrieb Nigerias Nationale Erdölgesellschaft NNPC auf Twitter.
Von dort werde die Pipeline dann mit der Maghreb-Europa-Pipeline verbunden, die von Algerien über Marokko nach Spanien führt, um Gas ins europäische Netzwerk einspeisen zu können. Ein Datum, wann das Projekt fertig sein solle, wurde nicht genannt.
NNPC nannte die Vereinbarung einen "wichtigen Schritt" in den Bemühungen der Regierung, die üppigen Gasvorkommen des Landes zu nutzen.
Als Ergebnis des russischen Angriffkrieges gegen die Ukraine versuchen zahlreiche Länder, insbesondere in Europa, ihre Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu mindern.
Moskau kündigt Pipeline nach China an
Russland hatte kurz zuvor angekündigt, die durch die nicht in Betrieb genommene Gas-Pipeline Nord Stream 2 weggefallenen Energielieferungen nach Europa durch eine Pipeline nach China kompensieren zu wollen.
Moskaus Energieminister Alexander Nowak sagte am Rande eines Besuchs in Usbekistan, Russland und China würden bald Vereinbarungen über die Lieferung von "50 Milliarden Kubikmetern Gas" pro Jahr unterschreiben. Das entspräche fast der maximalen Kapazität der Pipeline Nord Stream 1.