Dumpingvorwurf China will Plastikimporte aus EU und USA prüfen
China leitet eine Anti-Dumping-Untersuchung zu Plastikimporten aus der EU und den USA ein. Die Folge könnten Strafzölle sein. Zuvor hatten Washington und Brüssel dem Land unfaire Handelspraktiken vorgeworfen.
Das chinesische Handelsministerium hat eine Anti-Dumping-Untersuchung gegen Importe einer wichtigen Kunststoffart aus der Europäischen Union und den USA eingeleitet. Wie das Ministerium in Peking mitteilte, stehen Einfuhren von POM-Copolymeren auf dem Prüfstand.
Der Thermoplast wird unter anderem bei der Herstellung von Handys, Autos und medizinischer Ausrüstung genutzt. Außer den EU-Ländern und den USA sind auch Japan und Taiwan von der Maßnahme betroffen. Die Untersuchung dazu soll in einem Jahr abgeschlossen sein, wie das Ministerium mitteilte. Sie könne aber auch um sechs Monate verlängert werden.
Unter Dumping versteht man im Außenhandel, dass ein Produkt unter dem Herstellungspreis veräußert wird, was gegen Handelsregeln verstößt. Sollten die Untersuchungen den Dumpingvorwurf erhärten, könnte China möglicherweise Strafzölle erheben.
Reaktion auf Maßnahmen der USA und EU?
Die chinesische Anti-Dumping-Untersuchung folgt auf die jüngsten Maßnahmen der USA und der EU. So hatte US-Präsident Joe Biden kürzlich aus Sorge vor einer Importflut zulasten heimischer Hersteller die Zölle auf Elektroautos, Batterien und Solarzellen aus China erhöht und dies mit unfairen Handelspraktiken der Volksrepublik begründet.
In Europa prüft die EU-Kommission Anti-Dumping-Zölle auf chinesische E-Autos. Bundeskanzler Olaf Scholz und die deutsche Wirtschaft hatten sich allerdings gegen solche E-Auto-Zölle ausgesprochen. Zuletzt leitete die Brüsseler Behörde auch eine Anti-Dumping-Untersuchung zu bestimmten Stahlprodukten aus China ein.