Weinlese in Deutschland Winzer erwarten bessere Ernte als im Vorjahr
Die deutsche Weinernte wird in diesem Jahr voraussichtlich deutlich besser auszufallen als 2022. Die Rebpflanzen hatten genug Wasser, außerdem blieben größere Unwetterschäden etwa durch Hagel aus.
Die Winzer in Deutschland rechnen in diesem Jahr mit einer deutlich erfolgreicheren Weinernte. Die Erntemenge werde voraussichtlich bei fast 9,9 Millionen Hektolitern Weinmost liegen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Das seien 9,1 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die geschätzte Menge liegt auch über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 - und zwar um fast 1,2 Millionen Hektoliter oder 13,3 Prozent.
Rheinhessen ist größtes Anbaugebiet
Als Gründe nennen die Statistiker eine fast überall ausreichende Wasserversorgung und keine größeren Unwetterschäden durch Hagel, Sturm und Frost. Der sogenannte falsche Mehltau (Peronospora) sei nur regional stärker aufgetreten. Die Ernteschätzungen basieren auf Mitteilungen einer begrenzten Zahl von freiwillig berichtenden Winzerinnen und Winzern.
Mehr als die Hälfte der gesamten in Deutschland erwarteten Weinernte entfällt demnach erneut auf die größten Anbaugebiete Rheinhessen (2,75 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,53 Millionen Hektoliter). Ein Viertel wird in Baden (1,38 Millionen Hektoliter) und Württemberg (1,11 Millionen Hektoliter) gelesen. Der Rest verteilt sich auf die übrigen neun Anbaugebiete.
Prozentual deutliche Steigerungen der Erntemengen werden vor allem in den flächenmäßig großen Regionen Mosel, Württemberg, Pfalz und Rheinhessen erwartet. Kleinere Anbaugebiete wie die Ahr, der Mittelrhein und Sachsen meldeten aber ebenfalls beträchtliche Zuwächse. In den Anbaugebieten Baden, Saale-Unstrut, Nahe und Franken fällt das Plus dagegen eher gering aus. Und im Rheingau müssen die Winzer sogar leichte Einbußen (minus 1,7 Prozent) hinnehmen.
Knapp 17 Prozent höhere Riesling-Ernte erwartet
Von der Ernte werden laut den Schätzungen 6,61 Millionen Hektoliter (67 Prozent) auf Weißmost und 3,26 Millionen Hektoliter (33 Prozent) auf Rotmost entfallen. Insbesondere in den Anbaugebieten Mosel (90,5 Prozent), Rheingau (86,4 Prozent) und Mittelrhein (84,1 Prozent) wird weit überwiegend Weißmost erzeugt.
Die Erntemenge der beliebtesten deutschen Rebsorte Riesling wird in diesem Jahr voraussichtlich fast 17 Prozent höher sein als im vergangenen Jahr. Zuwächse werden auch bei den mengenmäßig zweit- und drittwichtigsten weißen Rebsorten Müller-Thurgau und Grauer Burgunder erwartet. Bei der roten Rebsorte Blauer Spätburgunder wird ein Anstieg der Erntemenge um fast sechs Prozent prognostiziert.