Weihnachtsbilanz des Einzelhandels Schlussspurt nach verhaltenem Auftakt
"Einigermaßen zufrieden" ist der Handel mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Laut Einzelhandelsverband legten die Umsätze nach "sehr verhaltenem" Start in den vergangenen Tagen zu. Als Spätzünder erwiesen sich vor allem die männlichen Geschenkekäufer. Insgesamt hofft der Handel auf ein leichtes Umsatzplus.
Das Weihnachtsgeschäft hat in der letzten Woche vor dem Fest noch einmal deutlich zugelegt. "Der Einstieg war sehr verhalten, aber jetzt gibt es einen richtigen Schlussspurt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandel-Verbands HDE, Stefan Genth, der Nachrichtenagentur dapd. Insgesamt sei die Bilanz "sehr gemischt".
Die Umsätze lägen derzeit etwa auf dem Vorjahresniveau. Da aber in der Woche nach Weihnachten voraussichtlich deutlich mehr verkauft werde als 2010, sei der Verband optimistisch, dass der Einzelhandel bis Jahresende noch ein Umsatzwachstum von 1,5 Prozent erreichen könne. Die Textilbranche habe bisher noch nicht so viel verkauft, hole seit zwei Wochen aber auf. Die Verkäufer von Uhren, Schmuck und Spielzeug seien sehr zufrieden. Auch Bücher gehörten weiterhin zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken.
Smartphones weit oben auf der Geschenkeliste
Ein leichtes Plus melden auch die Technik-Anbieter. Wie der Branchenverband Bitkom mitteilte, sind Smartphones und Tablet-Computer die "absoluten Renner" in diesem Jahr. 16 Prozent der Deutschen wollten ein Smartphone kaufen oder verschenken, 13 Prozent einen Tablet-PC.
Mit Rekordumsätzen glänzt der Online-Handel. Der HDE rechnet in diesem Weihnachtsgeschäft mit einem Umsatz in Höhe von 6,5 Milliarden Euro im Internet. Das wäre im Vergleich zum vergangenen Jahr mit 5,9 Milliarden Euro eine deutliche Steigerung.
Im Einzelhandel insgesamt seien die Umsätze "ordentlich", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Genth. "Wir haben gemerkt, dass das Weihnachtsgeschäft sehr spät gezündet hat." Eine besondere Beobachtung machte der Einzelhandelsverband Aachen-Düren-Köln am Tag vor Heiligabend: "In einigen Branchen spricht man von bis zu 88 Prozent männlichem Käuferanteil - woran das nur liegen mag?"