Briten als Handelspartner Von Platz 5 auf Platz 7
Auf der Liste der wichtigsten Handelspartner Deutschlands lag Großbritannien vor dem Brexit-Referendum auf Platz 5. Seitdem geht es stetig bergab. Vor allem die Kfz-Sparte ist betroffen.
Angesichts des bevorstehenden Brexits verliert der Außenhandel zwischen Deutschland und Großbritannien immer weiter an Schwung. Von Januar bis Juli 2019 lag der Wert der deutschen Exporte mit 47,1 Milliarden Euro 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt berichtet.
Auch die Importe gingen um 3,7 Prozent auf 21,3 Milliarden Euro zurück. Großbritannien sackte damit in der Liste der wichtigsten Handelspartner Deutschlands von Platz 6 auf Platz 7 ab. 2015 - im Jahr vor dem Referendum zum EU-Austritt - lagen die Briten sogar noch auf Rang 5.
Sinkende Exporte seit 2016
Die deutschen Exporte in das Vereinigte Königreich sinken seit 2016, während die Importe in den vergangenen beiden Jahren auf niedrigem Niveau wieder angezogen hatten. Im besonderen Maße sei derzeit die Autoindustrie vom schwachen Außenhandel im Zeichen des Brexits getroffen, berichten die Statistiker.
Noch im Jahr 2015 hatte die Sparte Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile mehr als ein Viertel - insgesamt 27,6 Prozent - des Außenhandels ausgemacht. Im vergangenen Jahr waren es 23,3 Prozent. Zwischen Januar und Juli dieses Jahres gaben die autospezifischen Exporte noch einmal um 9,7 Prozent und die Importe um 9,1 Prozent nach.
Der Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union ist für den 31. Oktober geplant. Allerdings müssen der britische Premierminister Boris Johnson und die EU in den nächsten Tagen noch eine Lösung finden, um einen geregelten Brexit hinzubekommen - sonst müsste Johnson laut Gesetz eine Verlängerung der Brexit-Frist beantragen.