Abgas-Skandal Razzia bei Volkswagen
Drei Staatsanwälte und 50 Polizisten haben wegen der Abgas-Affäre bei Volkswagen das Stammwerk in Wolfsburg und mehrere Privatwohnungen durchsucht. Die Ermittler stellten Unterlagen und Datenträger in großem Umfang sicher.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat wegen der Abgas-Affäre bei Volkswagen das Stammwerk in Wolfsburg durchsucht. Dabei seien in großem Umfang Unterlagen und Datenträgern sichergestellt worden, teilte die Ermittlungsbehörde mit. An anderen Orten seien Privaträume von Mitarbeitern durchsucht worden.
Die Ermittler erhofften sich davon Hinweise auf die Vorgehensweise der an der Manipulation beteiligten VW-Mitarbeiter und deren Identität. "Es gibt einen Anfangsverdacht gegen mehrere Personen", sagte eine Sprecherin. Der ehemalige Konzernchef Martin Winterkorn sei nicht darunter.
Nach Angaben der Ermittler waren drei Staatsanwälte sowie 50 Polizisten an den Durchsuchungen beteiligt. Wo genau die Razzien stattfanden, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit.
"Umfassende Dokumentensammlung" übergeben
VW erklärte, den Ermittlern eine "umfassende Dokumentensammlung" übergeben zu haben. "Wir werden die Staatsanwaltschaft bei der Ermittlung des Sachverhaltes und der verantwortlichen Personen nach besten Kräften unterstützen. Dies dient einer unverzüglichen und vollständigen Aufklärung, an der Volkswagen hohes Interesse hat", teilte ein VW-Sprecher mit.
Die Staatsanwaltschaft hat gegen derzeit noch unbekannte VW-Verantwortliche ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Auch VW selbst hatte im September Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig gestellt. Auch von Bürgern waren Anzeigen eingegangen.
Europas größter Autokonzern hatte vor drei Wochen eingeräumt, mit einem Computerprogramm die Abgaswerte bei Dieselwagen manipuliert zu haben. Durch eine manipulierte Software kam es bei Tests zu einem niedrigeren Schadstoffausstoß als im Normalbetrieb.