Weniger Tabaksteuer Geschäft mit Zigaretten geht erneut zurück
In Deutschland ist der Absatz mit Zigaretten weiter rückläufig. Seit 1991 hat sich die Zahl der versteuerten Glimmstängel mehr als halbiert. Immer beliebter werden hingegen Wasserpfeifen und Liquids für E-Zigaretten.
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland erneut weniger Zigaretten versteuert worden als im Jahr zuvor. Nach Angaben des Statistischen Bundesamt sank die Zahl auf etwa 64 Milliarden. Das sei ein Rückgang von 2,7 Prozent - oder 1,8 Milliarden Stück Zigaretten weniger als im Jahr 2022.
Im Jahr 1991 wurden in Deutschland noch 146,5 Milliarden Zigaretten versteuert. Der Absatz ging damit im langfristigen Vergleich um mehr als die Hälfte zurück. Seitdem traten zahlreiche Gesetze zur Eindämmung des Rauchens, darunter Warnhinweise auf Zigarettenschachteln und Werbeverbote in Kraft. Hinzu kamen Steuererhöhungen.
Die Gesamtmenge des in Deutschland versteuerten Tabakfeinschnitts verringerte sich zwischen 2022 und 2023 um sechs Prozent auf 23.581 Tonnen. Und auch der Absatz von Zigarren und Zigarillos nahm im vergangenen Jahr ab: um 9,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Stück.
Wasserpfeifentabak und Liquids erst seit 2022 besteuert
Der Absatz von Wasserpfeifentabak lag 2023 bei 727,7 Tonnen. Er stieg nach dem Ende der sogenannten Abverkaufsfrist für Kleinverkaufspackungen über 25 Gramm wieder deutlich: Während im ersten Halbjahr lediglich 304 Tonnen Wasserpfeifentabak versteuert wurden, stieg die Absatzmenge in den zweiten sechs Monaten um 39,7 Prozent auf 424 Tonnen. Seit dem Inkrafttreten der neuen Tabaksteuerverordnung am 1. Juli 2022 ist der Handel mit Wasserpfeifentabak in Packungsgrößen über 25 Gramm nicht mehr zulässig. Vorher versteuerte Packungen dieser Größe durften aber noch bis 30. Juni 2023 verkauft werden.
Der Absatz von klassischem Pfeifentabak nahm deutlich um 22,6 Prozent auf 398 Tonnen zu. Die Menge der im Jahr 2023 versteuerten Substitute für Tabakwaren - etwa Liquids für E-Zigaretten oder Verdampfer - summierte sich auf 1,2 Millionen Liter. Ein Vorjahresvergleich ist dabei nicht möglich, da Liquids erst seit dem 1. Juli 2022 der Tabaksteuer unterliegen. Ein Vergleich ist daher lediglich für die zweite Jahreshälfte möglich: Laut den vorliegenden Daten war die abgesetzte Menge an Tabak-Substituten um 181,1 Prozent höher als im zweiten Halbjahr 2022.
Für die unterschiedlichen Tabakprodukte beziehungsweise Substitute fallen unterschiedliche Steuersätze an, die wiederum zu unterschiedlichen Zeitpunkten schrittweise erhöht werden.