Sechs Bundesländer betroffen Ärzte an kommunalen Kliniken im Warnstreik
Im Tarifstreit um mehr Geld will der Marburger Bund den Druck erhöhen. Für heute hat die Gewerkschaft Ärzte kommunaler Kliniken in sechs Bundesländern zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Eine Notversorgung sei sichergestellt.
Ärztinnen und Ärzte an Kliniken in sechs Bundesländern sind in einen ganztägigen Warnstreik getreten. Der Berufsverband Marburger Bund hat zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen und erwartet zu einer zentralen Kundgebung in München mehrere Tausend Teilnehmer, wie eine Sprecherin mitteilte. Gestreikt werden soll in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
"Unsere Mitglieder fühlen sich von den Arbeitgebern bisher nicht ernst genommen", sagte Andreas Botzlar vom Vorsitz des Bundesverbands Marburger Bund. "Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Arbeitgeberseite die Tarifverhandlungen verschleppen will."
Notdienstvereinbarungen für Kliniken
In den betroffenen Kliniken ist nach Angaben des Berufsverbandes eine Notfallbehandlung der Patientinnen und Patienten sichergestellt. Den Kliniken wurden demnach Notdienstvereinbarungen angeboten. Planbare Termine und Untersuchungen müssten allerdings zum Teil verschoben werden, sagte ein Sprecher des Landesverbands Nordrhein-Westfalen. Rund 50 Kliniken sind in dem Bundesland zum Warnstreik aufgerufen. In Bayern sind von dem Warnstreik die kommunalen Krankenhäuser und einzelne Münchner Kliniken des Helios-Konzerns betroffen.
Der Marburger Bund fordert von den Arbeitgebern für die rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken eine Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Zudem soll es mit Wirkung ab 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen geben.