Daten zur Inflation im Oktober Preisanstieg bei Lebensmitteln lässt nach
Die Inflation ist im Oktober dank günstigerer Energiepreise geringer ausgefallen als in den Vormonaten. Lebensmittel werden aber weiterhin teurer, auch wenn sich der Preisanstieg ein wenig verlangsamt hat.
Nahrungsmittel waren auch im vergangenen Monat der Treiber der Inflation, das hat das Statistische Bundesamt detailliert in seiner Teuerungsstatistik aufgeschlüsselt. Der Anstieg der Lebensmittelpreise hat sich im Oktober aber immerhin leicht abgeschwächt.
So stiegen sie im Jahresvergleich zwar weiterhin überdurchschnittlich stark um 6,1 Prozent im Vergleich zum Oktober 2022; in den vergangenen Monaten hatten die Preise für Lebensmittel aber noch deutlicher zugelegt: Im August lag der Preisauftrieb noch bei 9,0 Prozent und im September bei 7,5 Prozent.
Stark unterschiedliche Entwicklungen bei Nahrungsmitteln
Der Anstieg für die Waren aus dem Bereich hat sich nach Produktgruppen unterschiedlich entwickelt. Am stärksten war der Preisanstieg bei Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren (13,4 Prozent). Auch Brot und Getreideerzeugnisse (10,9 Prozent), Obst (9,6 Prozent) sowie Fisch (8,6 Prozent) verteuerten sich deutlich.
Die Preise für Speisefette und -öle gingen im Schnitt zwar um 13,3 Prozent zurück. Allerdings war die Entwicklung uneinheitlich: Während sich Butter stark um 27,5 Prozent verbilligte und auch für Sonnenblumen- und Rapsöl die Preise klar sanken, stiegen sie für Olivenöl um 38 Prozent an.
Gesamtinflation klar rückläufig
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat heute seine erste Schätzung zur Gesamtinflation von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat bestätigt. Im September hatte die Teuerung noch bei 4,5 Prozent gelegen. Im Euro-Raum war die Inflation im Oktober mit 2,9 Prozent sogar noch deutlicher zurückgegangen.
Für den Rückgang hauptverantwortlich waren auch im Oktober die Preise für Energieprodukte, sie gingen im Schnitt um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Kraftstoffpreise verbilligten sich um 7,7 Prozent, Erdgas war 13 Prozent günstiger, leichtes Heizöl sogar um 28,2 Prozent als vor Jahresfrist. Strom verteuerte sich hingegen um 4,7 Prozent.
EZB könnte Zinserhöhungs-Zyklus beenden
Klammert man die beiden besonders schwankungsanfälligen Bereich Nahrungsmittel und Energie aus, verzeichnete die so genannte Kerninflation einen Anstieg von 4,6 Prozent im Oktober; im September hatte der Preisanstieg bei 4,3 Prozent gelegen.
Für die Europäische Zentralbank ist die Entwicklung der Verbraucherpreise ein wichtiger Hinweis für ihre weitere Geldpolitik. Die Inflation versucht sie durch Erhöhungen des Leitzinses auf das von der Notenbank ausgegebene Ziel von rund zwei Prozent einzudämmen. Mit der nun rückläufigen Inflation könnte sich auch der Zinserhöhungs-Zyklus der Notenbank dem Ende nähern.