Arbeitsmarkt Viele Teilzeitbeschäftigte betreuen Angehörige
Die Betreuung von Angehörigen ist einer der Hauptgründe dafür, dass Beschäftigte in Deutschland nur in Teilzeit arbeiten. Mehr als drei Millionen Deutsche betreuen neben der Arbeit ihre Angehörigen.
Rund jeder vierte Teilzeitbeschäftigte arbeitet wegen der Betreuung von Angehörigen reduziert. 24 Prozent der rund 12,6 Millionen Teilzeitbeschäftigten in Deutschland kümmern sich um Kinder, Menschen mit Behinderungen oder pflegebedürftige Personen, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte.
Vor allem Frauen übernehmen häufig diese Rolle: 29 Prozent gaben die Betreuung von Angehörigen als Grund für ihre Teilzeitarbeit an. Bei den Männern waren es sieben Prozent. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Beschäftigten, die aufgrund der Betreuung von Angehörigen Teilzeit arbeiteten, wollten diese selbst übernehmen.
"Die Verfügbarkeit oder die Kosten von Betreuungsangeboten spielten bei der Entscheidung eine vergleichsweise untergeordnete Rolle", so die Statistiker. Denn gerade einmal neun Prozent gaben an, dass zu den benötigten Tageszeiten kein geeignetes Betreuungsangebot zur Verfügung stand, vier Prozent konnten dies nicht bezahlen und zwei Prozent fanden in der Nähe kein passendes Angebot.
Aus eigenem Wunsch in Teilzeit
Neben der Betreuung von Angehörigen spielen für die Ausübung einer Teilzeittätigkeit auch andere Faktoren eine Rolle: Mehr als ein Viertel der Befragten gab an, aus eigenem Wunsch in Teilzeit zu arbeiten. Für zwölf Prozent waren Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen der Grund. Nur sechs Prozent der in Teilzeit Arbeitenden würden gerne Vollzeit arbeiten, konnten auf dem Arbeitsmarkt jedoch keine entsprechende Stelle finden.
Einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge sind rund 13 Prozent aller Führungskräfte in Teilzeit. Auch hier zeigt sich ein deutlicher Geschlechterunterschied: Unter den weiblichen Führungskräften arbeiten danach 25 Prozent in Teilzeit, bei den männlichen sind es gerade einmal 5,5 Prozent.