Studie zum Automarkt Wieder mehr Rabatte bei Neuwagen
Neuwagenkäufer können in Deutschland allmählich wieder mit höheren Preisnachlässen rechnen. Einer Studie zufolge versuchen Hersteller vermehrt, Kunden mit Rabatt-Aktionen zur Anschaffung eines Autos zu bewegen.
In Zeiten anhaltend hoher Inflation zeichnet sich bei Autopreisen eine Trendwende ab. Neuwagen könnten nach zuletzt deutlichen Preissteigerungen und Kürzungen von Rabatten demnächst wieder etwas günstiger zu haben sein. Darauf deutet die aktuelle Marktstudie des Duisburger Center Automotive Research (CAR) hin.
Experte: Automarkt wird zum Käufermarkt
Demnach sind im Oktober bereits erste zusätzliche Rabattaktionen der Hersteller sichtbar geworden. Dies werde sich in den kommenden Monaten beschleunigen. Aus einem Verkäufermarkt werde perspektivisch wieder ein Käufermarkt, erklärte Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer: "Die Zeit der Rabatte kommt wieder zurück."
Erste Anzeichen für diese These seien die steigenden Preisnachlässe bei frei im Internet konfigurierten Verbrennern und Plug-In-Hybriden sowie die wieder zunehmenden Quote an Eigenzulassungen von Handel und Herstellern. Hier legten vor allem Importeure wie Honda, Nissan und Suzuki deutlich an Tempo zu. Die auf eigene Rechnung zugelassenen Autos werden nach kurzer Zeit als junge Gebrauchte mit entsprechenden Abschlägen vom Listenpreis verkauft.
Geringere Kaufbereitschaft bei Kunden
Die Studie des CAR-Instituts wirft ein Schlaglicht auf neue Herausforderungen, denen sich die Auto-Hersteller gegenübersehen. Längst sind nicht mehr die löchrigen Lieferketten das Problem der Hersteller.
Nun ist es die rückläufige Kaufbereitschaft der Kunden angesichts der hohen Inflation, die den Herstellern zu schaffen macht. Auch die Finanzierungsbedingungen drücken die Nachfrage, haben sich diese doch mit den steigenden Zinsen klar verschlechtert. Zugleich führt die wieder auf Hochtouren laufende Produktion der Hersteller zu einem größeren Angebot.
Staatliche Förderung für E-Autos sinkt
Der Rabatt-Trend am Neuwagenmarkt könnte sich angesichts der anhaltend hohen Inflation hierzulande verfestigen. Neben der starken Teuerung könnte künftig aber auch die geplante Reduzierung der staatlichen Förderung von Elektroautos dämpfend auf die Nachfrage wirken, so Branchenexperten.
Die Kaufprämie für E-Autos wird ab dem kommenden Jahr empfindlich gekürzt. Ab dem 1. Januar 2023 entfällt die Förderung für Plug-in-Hybride ersatzlos. Aber auch bei reinen Elektrofahrzeugen gibt es Kürzungen. So werden E-Autos bis 40.000 Euro Nettolistenpreis nur noch mit 4500 statt 6000 Euro vom Staat gefördert. Bei E-Autos von 40.000 bis 65.000 Euro Nettolistenpreis sinkt die staatliche Förderung von 5000 auf 3000 Euro.