Branche baut Arbeitsplätze ab Massiver Auftragseinbruch im Maschinenbau
Auch die deutschen Vorzeigeindustrien werden nicht von der Wirtschaftskrise verschont: Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau ist im Dezember um 40 Prozent eingebrochen. Die Branche rechnet für 2009 mit zahlreichen Insolvenzen und dem Verlust von 25.000 Arbeitsplätzen.
Nach einem drastischen Auftragsrückgang zum Ende des vergangenen Jahres rechnen die deutschen Maschinenbauer 2009 mit einem Produktionseinbruch. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang der realen Produktion von Maschinen und Anlagen von sieben Prozent. Bislang hatte der VDMA eine Stagnation vorausgesagt.
Wegen der schlechten Konjunktur rechnet der Verband 2009 mit dem Abbau von 25.000 Arbeitsplätzen. Allein schon wegen der zunehmenden Insolvenzen müsse mit einem Verlust von zehntausend Arbeitsplätzen gerechnet werden.
Auftragseinbruch bereits zum Jahrensende
Ende des vergangenen Jahres ist der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um real 40 Prozent gefallen. Das Inlandsgeschäft sank im Dezember um 39 Prozent. Bei der Auslandsnachfrage gab es ein Minus von 41 Prozent. Von Oktober bis Dezember fiel der Auftragseingang um 29 Prozent im Vorjahresvergleich.
"Das vierte Quartal 2008 ist damit das schlechteste Quartalsergebnis seit 1958", betonte der VDMA-Präsident Manfred Wittenstein. Viele Kunden im In- und Ausland reagierten mit wachsender Verunsicherung und hätten weitreichende Investitions- und Ausgabenstopps verhängt. Möglicherweise würden aber die Minusraten im zweiten Halbjahr geringer, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
2008 noch im Plus abgeschlossen
Für 2008 zog der Verband trotz des schlechten vierten Quartals eine positive Bilanz. Die deutsche Maschinenproduktion sei real um 5,4 Prozent auf 194 Milliarden Euro gestiegen, sagte Wittenstein. Der Branchenumsatz habe um nominal acht Prozent auf 205 Milliarden Euro zugenommen. Besonders erfolgreich seien die Teilbranchen Verfahrenstechnik und Landtechnik gewesen. Die Kapazitätsauslastung habe zur Jahreswende im Schnitt bei 88,9 Prozent nach 92 Prozent ein Jahr zuvor gelegen.
Die Exporte seien 2008 von 136 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 147 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Verband weiter mit. In der Branche seien 40.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden.
Fast eine Million Arbeitnehmer
Zum Jahresende waren nach den Angaben des VDMA 975.000 Menschen in der Branche beschäftigt. Vor der Boomphase im Juni 2005 hatte der Maschinenbau mit 857.000 fast 120.000 Stellen weniger. Die Exporte seien 2008 von 136 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 147 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Verband weiter mit. In der Branche seien 40.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden.